Italienisches Interesse Besteckfirma will Rosenthal
14.01.2009, 19:59 UhrDer insolvente Porzellanhersteller Rosenthal kommt voraussichtlich in italienische Hände. Die Gruppe Sambonet Paderno Industrie verhandelt nach Informationen der "Financial Times Deutschland" über einen Kauf des fränkischen Unternehmens.
Sambonet ist ein führender Anbieter von hochwertigem Besteck sowie Schüsseln und Töpfen aus Edelstahl. Im Porzellanbereich ist Sambonet bisher nicht vertreten. Eine Übernahme von Rosenthal mit weltweit 1500 Beschäftigten und rund 160 Mio. Euro Umsatz wäre daher eine Ergänzung des Produktangebots des 1856 gegründeten Familienkonzerns.
Wie Rosenthal kann auch Sambonet auf zahlreiche Designpreise verweisen. Seit 1997 gehört Sambonet zur Paderno-Gruppe, einem Anbieter hochwertiger Restaurant-Kochtöpfe. Sambonet ist deutlich kleiner als Rosenthal, aber profitabel: Der Umsatz lag im vergangenen Jahr bei etwa 65 Mio. Euro, das Unternehmen zählte 250 Beschäftigte. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen betrug 10,8 Mio. Euro.
Die irische Rosenthal-Mutter Waterford Wegdwood hatte in der vergangenen Woche Insolvenz anmelden müssen. Daraufhin ging auch Rosenthal in die Pleite. Trotzdem läuft der Geschäftsbetrieb weiter. Vorstandschef Ottmar Küsel und der vorläufige Insolvenzverwalter Volker Böhm hatten erklärt, dass die Verträge mit einem neuen Investor bald abgeschlossen sein könnten. Ein Name wurde nicht genannt.
Quelle: ntv.de