Streit um Porsche-Holding Betriebsräte wollen Einigung
27.10.2007, 17:47 UhrDie Betriebsratchefs von Porsche und VW wollen ihren Streit um die Mitbestimmung bei der neuen Porsche-Holding beilegen. Auf Einladung des künftigen IG-Metall-Vorsitzenden Berthold Huber wollen sich die Kontrahenten Uwe Hück von Porsche und Bernd Osterloh von VW am kommenden Dienstag zu einem Gespräch in der Frankfurter Gewerkschaftszentrale treffen.
VW-Betriebsratssprecher Gunnar Kilian äußerte sich jedoch zurückhaltend über die Erfolgschancen des Gesprächs. "Wir knüpfen keine zu großen Erwartungen an das Treffen", sagte er. "Aber natürlich wäre es richtig, wenn Porsche endlich zu der Einsicht käme, dass die VW-Belegschaft angemessen bei der Mitbestimmung in der Holding berücksichtigt werden muss."
Unter dem Dach der Holding will Porsche sowohl seine eigene Autoproduktion als auch Volkswagen führen. Porsche ist mit 31 Prozent größter VW-Aktionär. Die VW-Belegschaft sieht sich bei der Mitbestimmung in der neuen Dachgesellschaft nicht ausreichend vertreten. Auf die Regularien hatten sich lediglich Betriebsrat und Geschäftsführung von Porsche sowie die IG Metall geeinigt. Die VW-Arbeitnehmervertreter waren nicht beteiligt, da Volkswagen bisher nicht von Porsche kontrolliert wird. Am Mittwoch war der VW-Betriebsrat vor Gericht mit dem Versuch gescheitert, die Etablierung der Holding zu verhindern.
Dem "Focus" zufolge arbeiten die Arbeitnehmervertreter beider Konzerne an einem Kompromiss. Hück sei bereit, den VW-Kollegen mehr Plätze im Betriebsrat der Porsche-Holding zu geben. Im Gegenzug akzeptiere Osterloh eine paritätische Vertretung der Arbeitnehmer beider Hersteller im Aufsichtsrat. Vorgesehen sind jeweils drei Sitze für die Arbeitnehmervertreter von Porsche und VW. Kilian sagte dagegen, von einem solchen Kompromissvorschlag sei dem VW-Betriebsrat nichts bekannt.
Quelle: ntv.de