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Kein Ende der Fahnenstange Bewegung im Tarifpoker

Vor der im Tagesverlauf beginnenden vierten Verhandlungsrunde im öffentlichen Dienst signalisieren die Arbeitgeber die Bereitschaft, ihr bisheriges Angebot von fünf Prozent mehr Lohn zu erhöhen. Der Präsident der Vereinigung Kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA) und Arbeitgeber-Verhandlungsführer, Thomas Böhle, sagte der "Bild": "Es ist völlig klar, dass beide Positionen nicht das Ende der Fahnenstange sind. Am Schluss kommt oft Dynamik in die Verhandlungen."

Böhle erklärte allerdings, in den Verhandlungen müssten sich als nächstes die Gewerkschaften bewegen. Sie hätten bisher abgeblockt. Böhle rief die Arbeitnehmervertreter dazu auf, nicht nur eindimensional die Vergütung, sondern auch andere Themen wie Arbeitszeiten zu diskutieren und zu verhandeln.

Die Verhandlungen werden nach einer Woche Warnstreiks in Potsdam fortgesetzt. An den Warnstreiks, die den öffentlichen Dienst in ganz Deutschland erfassten, beteiligten sich bis zu 70.000 Beschäftigte. Sie wollten damit Druck auf die Arbeitgeber ausüben, ihr Angebot zu verbessern.

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und die Tarifunion des Beamtenbundes dbb verlangen für die 1,3 Mio. Tarifangestellten des Bundes und der Kommunen acht Prozent mehr Geld, mindestens aber 200 Euro im Monat. Bund und Kommunen boten fünf Prozent, aber in drei Schritten verteilt auf zwei Jahre und verbunden mit längeren Arbeitszeiten. Sollte es zu keiner Annäherung kommen, gilt spätestens nach der nächsten Verhandlungsrunde Anfang März eine Schlichtung als wahrscheinlich.

Die Gewerkschaft Verdi forderte von Bund und Kommunen unterdessen erneut eine neue Lohnofferte: "Ich erwarte von den Arbeitgebern, dass sie nicht länger auf Täuschen und Tarnen setzen, sondern ein Angebot vorlegen, das diesen Namen verdient", sagte ver.di-Chef Frank Bsirske der "Frankfurter Rundschau". Seine Gewerkschaft lasse sich nicht austricksen. Sollten die Arbeitgeber "in den nächsten Wochen auf ihrem Minus-Angebot beharren, dann ist ein unbefristeter Arbeitskampf wohl unausweichlich".

Quelle: ntv.de

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