In der Bankenbranche bahnt sich ein milliardenschwerer Bieterstreit um die niederländische ABN Amro an. Ein Konsortium aus der Bank Santander, Royal Bank of Scotland (RBS) und der Finanzgruppe Fortis teilte am Freitag mit, ein Interesse am Kauf von ABN zu haben. Man suche nun das Gespräch mit ABN. Damit bekommt die britische Bank Barclays Konkurrenz, die noch bis kommende Woche exklusive Fusionsgespräche mit ABN führt.

Das Konsortium Santander/RBS/Fortis erklärte, man wolle nun zunächst den gleichen Zugang zu den ABN-Büchern haben, der Barclays gewährt werde. In einer ABN-Erklärung vom Abend hieß es, die Unternehmensführung werde das neue Gesprächsangebot genau prüfen. Zugleich betonte ABN, es befinde sich weiter in exklusiven Gesprächen mit Barclays.

Die ABN-Führung unterstützt früheren Angaben zufolge das Barclays-Angebot, will aber zunächst die ABN-Aktionäre über Vorschläge für eine Aufspaltung oder Neuordnung der Geschäfte abstimmen lassen. Diese hatte der Hedgefonds und ABN-Großaktionär TCI vor Wochen gefordert und damit die Übernahme-Gespräche ins Rollen gebracht.

Eine Fusion ABN/Barclays wäre die bislang größte in der Branche -es entstünde eine Bank mit einem Marktwert von 130 Milliarden Euro.