Unsicherer Ausblick Blackstone im Minus
10.03.2008, 21:24 UhrDie US-Beteiligungsfirma Blackstone weist für das vierte Quartal 2007 einen Netto-Verlust von 170 Mio. US-Dollar aus. Blackstone-Chef Stephen Schwarzman sagte bei der Vorlage der Geschäftszahlen, derzeit sei nicht abzusehen, wann sich die Marktbedingungen wieder spürbar verbesserten. Im Vorjahr hatte die seit Sommer 2007 börsennotierte Investmentgesellschaft noch einem Gewinn von 1,2 Mrd. US-Dollar verbuchen können.
"Als Folge der verringerten Kreditvergabe hat sich das Volumen von Private-Equity-Akquisitionen deutlich verringert", erklärte Schwarzmann. Dadurch seien die Gebühren für Transaktionen zusammengeschmolzen.
"Die schwierigen Marktbedingungen in den USA und Europa werden auch 2008 fortbestehen", sagte Schwarzman voraus. Blackstone-Präsident Hamilton James rechnet erst für 2009 mit einer Besserung. Gute Investitionsmöglichkeiten gebe es derzeit hauptsächlich in Asien.
Private-Equity-Häuser finanzieren den größten Teil ihrer Zukäufe mit Schulden und steigern dadurch die Rendite auf das eingesetzte Kapital. Blackstone, KKR, Carlyle und andere jahrelang erfolgsverwöhnte Beteiligungsfirmen bekommen die Folgen der Finanzkrise jetzt mit voller Wucht zu spüren.
Warfen die Banken ihnen lange Zeit die Kredite für Milliardenübernahmen geradezu hinterher, ist der Finanzierungsmarkt seit vergangenen Sommer praktisch tot. Für die Finanzinvestoren bedeutet das höhere Kosten und damit sinkende Renditen. Die Deals im Volumen von mehr als fünf Milliarden Dollar können seit vergangenen Sommer an einer Hand abgezählt werden.
Zu spüren bekam Blackstone auch die Probleme des Anleiheversicherers FGIC, der von den Turbulenzen an den Kreditmärkten ebenfalls stark betroffen ist. Der Wert der Beteiligung an FGIC sank deutlich und belastete damit das Ergebnis des Finanzinvestors. Der um Sonderfaktoren wie etwa Belastungen für fällige Aktienoptionen bereinigte Gewinn ging Ende 2007 um über 85 Prozent auf 128 Mio. US-Dollar zurück. Im Gesamtjahr stieg dieses Ergebnis dagegen dank der boomenden Aktienmärkte Anfang 2007 um mehr als ein Viertel auf 2,12 Mrd. US-Dollar. Der Finanzinvestor ist unter anderem auch an der Deutschen Telekom beteiligt.
Blackstone ist eine der wenigen börsennotierten Beteiligungsfirmen. Der Aktienkurs ist seit dem Schritt aufs Börsenparkett im Juni allerdings um mehr als 50 Prozent eingebrochen.
Quelle: ntv.de