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"Dreamliner" verspätet sich Boeing schwer im Verzug

Der US-Flugzeugbauer Boeing kriegt die Zulieferprobleme bei seinem Hoffnungsträger 787 nicht in den Griff und hat Erstflug und Auslieferungen zum dritten Mal verschoben. Damit liegt der Dreamliner nun 15 Monate hinter dem ursprünglichen Zeitplan. Wie Boeing bekanntgab, soll das hauptsächlich aus neuen Faserverbundstoffen bestehende Flugzeug nun im vierten Quartal zum ersten Mal abheben. Ausgeliefert werden die Maschinen dann erst ab dem dritten Quartal 2009. Zuletzt sollte der Jungfernflug Ende Juni stattfinden und die Auslieferungen Anfang 2009 beginnen. Ursprünglich hatte Boeing geplant, den ersten 787 Dreamliner im Mai 2008 an den Erstkunden All Nippon Airways zu übergeben.

Trotz der höheren Entwicklungskosten durch die erneute Verschiebung hält Boeing an seiner Gewinnprognose für dieses Jahr fest. Zudem soll der Gewinn pro Aktie auch 2009 wie bislang erwartet deutlich zulegen. Die Boeing-Aktie legte deswegen auch ungeachtet der neuen Verzögerungen im frühen New Yorker Handel um vier Prozent zu.

Zulieferer machen Ärger

Nach wie vor gebe es Probleme mit den Zulieferern, räumte Boeing ein. Der Konzern hat einen Großteil der Arbeiten für die 787 an andere Firmen ausgelagert. Nicht passende Teile und fehlende Nieten waren bereits die Gründe für die ersten beiden Verschiebungen.

"Wir bedauern die Störung und Enttäuschung, die diese Änderungen für unsere Kunden bedeuten und wir werden eng mit ihnen zusammenarbeiten, um die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten", sagte der Chef der Boeing-Verkehrsflugzeugssparte Scott Carson. In der Regel werden bei Lieferverzögerungen in der Größenordnung saftige Strafzahlungen fällig. Aus dem Grund hatte Boeing auch lange damit gezögert, die Probleme bei der Produktion des Flugzeugs überhaupt bekanntzugeben. Spekuliert wurde in der Branche darüber bereits lange. Boeings europäischen Rivalen Airbus hatten solche Zahlungen und Mehrkosten für die Entwicklung seines neuen Prestigeobjekts A380 Milliarden gekosten und das Unternehmen mitsamt dem Mutterkonzern EADS in eine schwere Krise gestürzt.

Airbus könnte von den Schwierigkeiten der Amerikaner aber nun profitieren, weil die Kunden nun sein Konkurrenzprodukt A350 bevorzugen könnten. Von den beiden großen deutschen Fluglinien hat nur Air Berlin 25 Boeing 787 bestellt.

Quelle: ntv.de

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