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Dreamliner macht Sorgen Boeing verschiebt Erstflug

Der US-Konzern Boeing hat den Erstflug seines neuen Langstreckenmodells 787 Dreamliner erneut verschoben. Der Jungfernflug solle nun erst Mitte November bis Mitte Dezember stattfinden, sagte Scott Carson, Chef der Boeing-Sparte Verkehrsflugzeuge. Grund seien die anhaltenden Probleme beim Gewicht des Flugzeugs, der komplizierte Einbau von Software sowie bei der Verkabelung. Trotz des neuen Zeitplans hält Boeing daran fest, die erste Maschine im Mai 2008 auszuliefern.

"Der Zeitplan ist ziemlich eng", räumte 787-Programmchef Mike Bair ein. Je später der Erstflug desto enger werde es für die pünktliche Auslieferung. In der Zwischenzeit muss das neue Flugzeug diverse Test absolvieren, um die Zulassung zu erhalten. Sollte Boeing den Auslieferungstermin nicht einhalten können, könnte es teuer werden, da dann meist Schadensersatzzahlungen an die Fluggesellschaften anfallen. Boeings Erzrivalen Airbus kosteten die rund zweijährigen Lieferverzögerungen seines Super-Airbus A380 mehrere Mrd. Euro.

Boeing hatte ursprünglich August als Termin für den Erstflug avisiert. Bei der feierlichen Vorstellung des Flugzeugs am 8. Juli war dann Anfang September für den Erstflug angepeilt worden. Gut drei Wochen später wurde eine Verschiebung auf Ende September bekannt gegeben. Zudem räumte Boeing-Chef Jim McNerny ein, dass in diesem Jahr bis zu 500 Mio. US-Dollar zusätzlich in das Programm gepumpt werden, um die Probleme zu lösen.

Die 787 - ein mittelgroßes Flugzeug für die Langstrecke - ist das erste komplett neu entwickelte Boeing-Modell seit zwölf Jahren. Novum ist zudem, dass das Flugzeug nicht mehr überwiegend aus Metall, sondern zu 50 Prozent auf Kohlefaser-Verbundteilen und zu 15 Prozent aus Titan besteht.

Dadurch soll das auch Dreamliner genannte Flugzeug viel leichter und damit sparsamer sein als Flugzeuge vergleichbarer Größe. Insgesamt hat Boeing rund 700 Bestellungen von 48 Kunden für die 787 in den Büchern. Damit sind die Amerikaner weitaus erfolgreicher als die Europäer mit ihrem Airbus A350, der erst 2013 und damit fünf Jahre später auf den Markt kommen soll.

Gute Nachrichten für Boeing kamen aus Moskau: Die russische Fluggesellschaft Aeroflot bestellte 22 Dreamliner zu einem Listenpreis von 3,6 Mrd. US-Dollar. Allerdings wird bei Bestellungen dieser Größenordnung in der Regel ein Rabatt gewährt. Aeroflot betonte, mit der Order solle der Bestand an Großraumflugzeugen erneuert und die Flotte vergrößert werden.

Quelle: ntv.de

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