Staatsfonds soll einsteigen Börse klopft in Asien an
13.09.2008, 18:59 UhrDie Deutsche Börse sucht einem Zeitungsbericht zufolge bei einem asiatischen Staatsfonds Unterstützung gegen ihre kritischen Großaktionäre. Börsen-Aufsichtsratschef Kurt Viermetz habe den Staatsfonds Temasek aus Singapur eingeladen, sich an dem Frankfurter Marktbetreiber zu beteiligen, berichtete die "Financial Times" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Temasek prüfe den Vorschlag, es sei aber alles andere als sicher, dass das staatliche Investmentvehikel tatsächlich bei der Börse einsteige. Die Börse plane keine Kapitalerhöhung, so dass der Fonds gezwungen wäre, bisherigen Aktionären Anteile abzukaufen, berichtete das Blatt weiter. Die Deutsche Börse wollte zu dem Bericht keine Stellung nehmen.Ein Temasek-Sprecher sagte in Singapur, er werde sich zu Spekulationen nicht äußern.
Die Deutsche Börse fürchtet, dass ihre Großaktionäre, die Hedgefonds TCI und Atticus, den Druck weiter erhöhen, um mehr Geld aus ihrem Anteil zu schlagen. Die Fonds, denen zusammen 19,3 Prozent an der Börse gehören, hatten erst kürzlich erklärt, künftig gemeinsame Sache zu machen. Das Management der Börse hatte sich daraufhin vom Aufsichtsrat Rückendeckung für die eigene Strategie geholt. Spekuliert wird, die Hedgefonds könnten eine Zerschlagung der Börse planen. Das Management will aber die drei Säulen des Geschäftsmodells - Kassa- und Derivatehandel sowie Abwicklung - erhalten.
In der Vergangenheit hatten die Fonds bei der Börse bereits mehrfach das Management ausgekontert, so bei der gescheiterten Übernahme der Londoner Börse LSE.
Quelle: ntv.de