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Zukäufe und Sonderdividende Boss auf großem Fuß

Deutschlands größter Modekonzern Hugo Boss AG plant nach der Sonderausschüttung von 350 Mio. EUR für das Geschäftsjahr 2007 keine weiteren Sonderdividenden. "Dafür gibt es keine Pläne. Wir werden wie jedes Jahr dem Aufsichtsrat einen angemessenen Dividendenvorschlag unterbreiten", sagte Finanzvorstand Joachim Reinhardt dem Wirtschaftsmagazin "Focus-Money".

In Abstimmung mit dem Aufsichtsrat werde der Modekonzern 2008 so viel investieren wie nie zuvor in der Unternehmensgeschichte, sagte Reinhardt. "Alles andere wäre kontraproduktiv. Schließlich hat Permira das gleiche Ziel wie wir: Den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern." Deswegen werden wir unsere Wachstumsstrategie nicht verlassen und unser Filialnetz sowie das Damenmode- und Accessoire-Geschäft kräftig ausbauen." Hugo Boss wird von dem britischen Private-Equity-Konzern Permira kontrolliert.

Zu möglichen Übernahmen sagte Reinhardt, dass der schwäbische Konzern dazu einen Kredit aufnehmen werde. Die "genaue Höhe" eines Kredits konnte der Finanzvorstand noch nicht nennen, da er noch nicht unterschrieben sei. Er wollte auch keine potenzielle Übernahmekandidaten nennen, weil "derzeit Gespräche mit einigen Unternehmen" geführt würden.

Kein Kauf von Valentino

Reinhardt dementierte Marktgerüchte, nach denen Boss die hoch verschuldete Muttergesellschaft Valentino kaufen müsse, die ebenfalls im Besitz des Großaktionärs Permira ist: "Wir haben einige Namen auf der Shortlist. Valentino gehört nicht dazu."

Zur Sonderdividende, über die die Aktionäre auf der Hauptversammlung entscheiden, sagte Reinhardt: "Wichtig ist, dass es ein Kompromiss ist, der dem Unternehmen gerecht wird. Als Vorstand einer börsennotierten Aktiengesellschaft vertreten wir die Interessen aller Stakeholder: Die der Mitarbeiter, der Kunden, der Lieferanten, der Aktionäre und des Großinvestors."

Streit um Schulden

Auch die Höhe von insgesamt 450 Mio. EUR inklusive der normalen Dividendenzahlung sei gerechtfertigt. "Einerseits ist die Summe deutlich niedriger ausgefallen als ursprünglich diskutiert. Andererseits liegt der Verschuldungsgrad nach der Ausschüttung im Vergleich zu anderen Unternehmen, die im Besitz von Private-Equity-Firmen sind, am unteren Ende."

Deshalb werde die höhere Nettoverschuldung Boss im Tagesgeschäft nicht einschränken. "Unser finanzieller Spielraum für die weltweite Expansion und für Akquisitionen ist uneingeschränkt vorhanden. Unser Eigenkapitalanteil ist in den vergangenen Jahren so stark angewachsen, dass es aus betriebswirtschaftlicher Sicht nicht mehr sinnvoll war, ihn auf diesem Niveau zu halten", sagte Reinhardt. Ende 2008 peilt Hugo Boss trotz der Sonderausschüttung eine Eigenkapitalquote von mehr als 20% an.

Quelle: ntv.de

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