Trotz Permira-Einstieg Boss will sich treu bleiben
21.07.2007, 12:40 UhrDer Chef des Modekonzerns Hugo Boss, Bruno Sälzer, erwartet keine grundlegenden Strategieänderungen des Modeunternehmens nach der anstehenden Übernahme durch den Finanzinvestor Permira. "Natürlich haben wir über die großen Linien vorab gesprochen", sagte Sälzer dem Magazin "Der Spiegel". Einem weiteren Wachstum von Boss stehe nichts entgegen: "Es ist auf keinen Fall Schluss mit lustig", sagte Sälzer, der nach Willen von Permira das Unternehmen im schwäbischen Metzingen auch weiterhin führen soll.
In den ersten Gesprächen mit den Finanzinvestoren sei es vor allem darum gegangen, "das nun einmal sehr spezielle Modegeschäft richtig zu verstehen", sagte Sälzer dem "Spiegel". So werde das Unternehmen auch künftig in teure Events wie die Fashion Week in Berlin investieren: "Inspiration, Aufregung, Glamour, das gehört eindeutig zu den Erfolgsgrundlagen im Modegeschäft." Diesen Punkt habe er "sehr ausführlich erklärt".
Sälzer befürchtet nicht, dass die branchenfremden neuen Gesellschafter ihm aus Unkenntnis in die Unternehmensführung pfuschen. "In einer AG macht noch immer der Vorstand die Strategie", stellte er fest. Sälzer sieht zudem nicht die Gefahr, dass Hugo Boss durch das unter anderem auf mehr Verschuldung und höhere Dividenden setzende Private-Equity-Geschäftsmodell ausgeblutet wird. "Man muss nur aufpassen, dass es für das Unternehmen nicht ungesund wird." Allerdings gelte auch hier: "Letztlich muss der Vorstand dafür gerade stehen. Und wir werden sicherlich keine Übertreibungen zulassen."
Quelle: ntv.de