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Erster chinesischer Autobauer Brilliance drängt auf US-Markt

Das BMW-Partnerunternehmen Brilliance drängt nach seinem Markteintritt in Europa als erster chinesischer Anbieter auch auf den weltgrößten Automarkt USA. Ende 2007 oder Anfang 2008 werde die von Brilliance entwickelte Limousine BS6 dort angeboten, sagte ein Manager des Unternehmens am Rande der Shanghai Auto Show. Der Wagen soll - wie in Deutschland, wo er seit 2006 zu haben ist - in den USA umgerechnet 19.000 bis 23.000 Euro kosten. Da vergleichbare Modelle wie VW Passat oder Opel Vectra nur wenige tausend Euro teurer sind, wird Brilliance nach Einschätzung von Branchenexperten aber möglicherweise auf Schwierigkeiten stoßen.

Brilliance und andere chinesische Hersteller wie SAIC, Geely, Chery und Nanjing Automotive machen den westlichen Platzhirschen auf dem weltweiten Automarkt zunehmend Konkurrenz. Die Chinesen punkten meist mit niedrigen Preisen. Sie ahmen dabei die Strategie nach, die den 1980ern dem japanischen Autobauer Toyota zum Erfolg verhalf und in neuerer Zeit koreanischen Herstellern wie Hyundai und Kia.

In Europa will Brilliance in den kommenden fünf Jahren insgesamt knapp 160.000 Limousinen verkaufen -unter anderem vom Typ BS6. Auch ein Coupe, ein Kleinwagen und ein geländegängiges Auto sind geplant. Der Hersteller, der in einem Gemeinschaftsunternehmen auch BMWs und Minis baut, errichtet derzeit in China eine Fabrik mit einer Produktionskapazität von 150.000 Autos im Jahr.

Aus chinesischer Produktion sollen in der zweiten Jahreshälfte auch die ersten MG Rover in Ländern des britischen Commonwealth verkauft werden. Die zuvor wenig bekannte Firma Nanjing Automotive hatte 2005 wesentliche Teile des gescheiterten britischen Traditionskonzerns gekauft und im März die ersten in China hergestellten MG Rovers präsentiert.

Der größte chinesische Autobauer SAIC, der mit VW und GM kooperiert, hat vergangenes Jahr sein Modell Roewe auf den Markt gebracht und arbeitet an weiteren Autotypen. Der lokale Konkurrent Chery schloss Ende 2006 einen Vertrag mit DaimlerChrysler über die Herstellung von für Europa bestimmten Autos der Marke Chrysler.

Die Firma Jiangling, die mit ihrem für Europa bestimmten Geländewagen "Landwind" im ersten Anlauf scheiterte, will nun eine überarbeitete Version auf den Markt bringen. Auch der Hersteller Great Wall (Große Mauer) macht sich Hoffnungen, den Nerv der europäischer Autokäufer zu treffen. Bislang verkauft der Anbieter überwiegend in China und in Entwicklungsländern.

Quelle: ntv.de

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