Treuhandlösung für Opel Bund spielt auf Zeit
14.05.2009, 17:54 UhrDie Bundesregierung strebt grundsätzlich ein vorübergehendes Treuhandmodell für den angeschlagenen Autobauer Opel an. Das sagte Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) nach einem Spitzentreffen der Bundesregierung am Donnerstag in Berlin. Damit solle Zeit für weitere Verhandlungen mit möglichen Investoren gewonnen werden. Dabei gehe es nicht um einen Einstieg des Staates.
Voraussetzung für ein solches Treuhandmodell sei allerdings, dass hierfür ein tragfähiges Konzept eines der potenziellen Investoren vorliegt, sagte der Minister. Laut Guttenberg wollen der italienische Autobauer Fiat und der kanadisch-österreichische Autozulieferer Magna bis zum 20. Mai Konzepte vorlegen. Die Insolvenz der Opel-Konzernmutter General Motors in den USA ist zuletzt immer wahrscheinlicher geworden
Für die erwogene Treuhand-Lösung wird Opel einen Milliardenbetrag benötigen. Der Europachef von General Motors (GM), Carl-Peter Forster, sagte im Vorfeld des Treffens der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", "wenn es zu der Treuhandlösung kommt, die das Bundeswirtschaftsministerium vorgeschlagen hat, dann wäre dies mit einer Kreditlinie verbunden. Die Summe müsste oberhalb von einer Milliarde Euro liegen."
GM für Verstaatlichung
Guttenberg hatte bereits am Wochenende eine Treuhand-Lösung ins Spiel gebracht, damit Opel im Falle einer Insolvenz des Mutterkonzerns General Motors handlungsfähig bleibt. Nach Informationen des "Handelsblatts" stößt dieses Modell aber auf Widerstand in den USA. GM dränge die Bundesregierung, Opel besser direkt zu verstaatlichen, schreibt das Blatt.
Ein Sprecher der Bundesregierung hatte bereits am Mittwoch einen Bericht zurückgewiesen, wonach bei dem Treffen bereits eine vorübergehende Verstaatlichung von Opel beschlossen werden solle.
An dem Spitzentreffen nahmen neben Wirtschaftsminister zu Guttenberg auch Kanzleramtsminister Thomas de Maizire (CDU), Vize-Kanzler Frank-Walter Steinmeier, Finanzminister Peer Steinbrück und Arbeitsminister Olaf Scholz (alle SPD) teil.
Quelle: ntv.de, dpa / AFP