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Krise schwächt sich ab Bundesbank macht Hoffnung

Nach dem rasanten Absturz der deutschen Wirtschaft zum Jahresbeginn sieht die Deutsche Bundesbank erste Anzeichen für eine Abschwächung der Krise. "Die konjunkturelle Belastung der deutschen Wirtschaft dürfte im ersten Quartal 2009 den Höhepunkt erreicht haben", schreibt die Notenbank in ihrem Monatsbericht Mai.

Zuletzt gebe es immer mehr Konjunktursignale, die auf ein Nachlassen des Abwärtsdrucks in der Weltwirtschaft hindeuteten. "Es scheint, dass das verloren gegangene Vertrauen allmählich zurückkehrt."

Auch die für die Export-Nation Deutschland zuletzt schmerzhaften außenwirtschaftlichen Bremseffekte dürften nach Einschätzung der Notenbank in den kommenden Monaten nicht mehr so stark ausfallen wie im zurückliegenden Winterhalbjahr. Das erstmalige Plus bei den Industrie-Auftragseingängen im März nach einer "sechsmonatigen, ununterbrochen steilen Talfahrt" dürfe im Hinblick auf die konjunkturelle Perspektive zwar nicht überbewertet werden. "Gleichwohl gibt es damit nun auch einen ersten Lichtblick von einem "harten" vorlaufenden Indikator", urteilten die Notenbanker.

Keine rasche Besserung

Eine "rasche und durchgreifende zyklische Besserung" der Weltwirtschaft sei aber nicht zu erwarten, weil der durch die Finanzkrise ausgelöste globale Vertrauensschock noch nicht überwunden und die Bankbilanzen nun zunehmend durch eine rezessionsbedingte Verschlechterung der Kreditqualität belastet würden. "Die aufgelegten Konjunkturprogramme zusammen mit der sehr expansiv ausgerichteten Geldpolitik und den umfangreichen Maßnahmen zur Stabilisierung der Finanzmärkte werden zudem erst mit einiger Verzögerung ihre volle Wirkung entfalten", prognostiziert die Bundesbank.

In Deutschland werde die Binnenwirtschaft jedoch spürbar von stark steigenden öffentlichen Bauinvestitionen profitieren, heißt es in dem Bericht. Zudem werde der private Konsum durch das anhaltend günstige Preisklima und Entlastungen bei den Abgaben sowie durch höhere Sozialleistungen wohl weiter einen Stabilisierungsbeitrag leisten. Allerdings rechnet die Bundesbank damit, dass die Unternehmen in den kommenden Monaten verstärkt Mitarbeiter entlassen. Dieser Prozess sei bereits in Gang gekommen.

Keine Deflation

Die Bundesbank rechnet in den kommenden Monaten mit fallenden Verbraucherpreisen. Sinkende Energie- und Nahrungsmittelpreise dürften die Kosten für die Lebenshaltung "teilweise deutlich" unter das Vorjahresniveau drücken, hieß es in dem Monatsbericht.

Diese Entwicklung spiegele das Auf und Ab an den internationalen Rohstoffmärkten wider. Das dürfe nicht mit deflationären Tendenzen - einem Preisverfall auf breiter Front - verwechselt werden.

Schon im Mai hält die Bundesbank eine nachlassende Teuerung für möglich. Dann werde sich die Welle von Preissenkungen im Einzelhandel "voll auswirken". "Darüber hinaus haben weitere Gasversorger Preisrücknahmen angekündigt", schrieb die Bundesbank. Im April war die jährliche Teuerungsrate auf 0,7 Prozent gestiegen, nachdem sie im März mit 0,5 Prozent auf ein Zehn-Jahres-Tief gefallen war.

Quelle: ntv.de, dpa

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