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Krise verschärft sich Bundesbank skeptischer

Die Aussichten für die deutsche Wirtschaft haben sich nach Einschätzung der Deutschen Bundesbank "markant verschlechtert". Im Winterhalbjahr 2008/2009 werde die Wirtschaft voraussichtlich erheblich schrumpfen, schreibt die Notenbank in ihrem neuen Monatsbericht, ohne eine genaue Zahl zu nennen. Grund sei die Verschärfung der Finanzkrise seit Herbst und der Einbruch der Weltwirtschaft. Für 2009 bestätigte die Bundesbank ihre Prognose und rechnet mit einer tiefen Rezession in Deutschland. Die Wirtschaft werde mit einem Minus von 0,8 Prozent den schärfsten Abschwung seit 1993 erleben.

Der Konjunktureinbruch könne kurzfristig auch schärfer ausfallen und dann in eine schnellere Erholung münden, hieß es weiter. Mit neuem Schwung für die deutsche Wirtschaft rechnet die Bundesbank erst im Jahr 2010 - dann könnte das Bruttoinlandsprodukt wieder um 1,2 Prozent zulegen. Voraussetzung dafür sei die Belebung der Weltwirtschaft. Bislang hätten Rettungsaktionen der Regierungen in vielen Ländern zwar die globale Vertrauenskrise eingedämmt, aber es gebe weiter Belastungsfaktoren. Ein großer Dämpfer für den Exportweltmeister Deutschland sei der Einbruch der Ausfuhren.

Im letzten Jahresviertel werde die Wirtschaft ihre Aktivitäten erheblich einschränken. "Damit würde die deutsche Wirtschaft von einer sehr schwierigen Ausgangsposition aus in das neue Jahr starten", schreibt die Bundesbank. Eine Entlastung seien der niedrigere Euro-Wechselkurs, der kräftige Rückgang des Ölpreises und die sinkende Inflation. Die Teuerungsrate dürfte wegen der Preisrückgänge bei Lebensmitteln und Energie weiter sinken. Mit einer Rate von 0,8 Prozent im nächsten Jahr würde sie weit unter der entscheidenden Schwelle von zwei Prozent liegen, bei der die Europäische Zentralbank Preisstabilität definiert.

Eine Kreditklemme sieht die Bundesbank in Deutschland nicht. Im dritten Quartal sei keine allgemein restriktive Kreditvergabe der Banken festzustellen, schreibt die Bundesbank. Zudem hätten die Firmen weiter in Anlagen investiert und der Konsum habe von Lohnsteigerungen und der guten Lage am Arbeitsmarkt profitiert

Der "Rheinischen Post" befürwortet Bundesbank-Chef Axel Weber die Ausgabe von Konsumgutscheinen zur Bekämpfung der Wirtschaftskrise. Weber habe auf dem Konjunktur-Gipfel im Kanzleramt einen finanziellen "Pro-Kopf-Transfer" für alle Bürger vorgeschlagen, schrieb die Zeitung unter Berufung auf Teilnehmerkreise. Ein Bundesbank-Sprecher wollte den Bericht mit Hinweis auf den vertraulichen Charakter des Gipfels nicht kommentieren.

Quelle: ntv.de

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