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"Kurzfristig schmerzhaft" Bush kommentiert die Krise

US-Präsident George W. Bush hat sich zuversichtlich gezeigt, dass die Kapitalmärkte die jüngste Bankenkrise auf lange Sicht verkraften können. "Kurzfristig mögen diese Anpassungen schmerzhaft sein", sagte Bush. Mit Blick auf die langfristige Zukunft sei er jedoch optimistisch, dass die Kapitalmärkte ausreichend flexibel seien, um diese Anpassungen meistern könnten. Er habe während des Wochenendes unter anderem mit dem US-Finanzministerium in engem Kontakt gestanden, sagte Bush.

Die Auswirkungen der Finanzmarktkrise will die US-Regierung offenbar so gering wie möglich halten. Die Regierung arbeite daran, die Folgen des Kollapses bei Lehman Brothers und die damit verbundenen Folgen für die gesamte Wirtschaft zu reduzieren und minimieren, sagte Bush.

Die Finanzkrise erreichte am "schwarzen Montag" in der US-Bankenwelt einen neuen Höhepunkt. Als Folge der US-Immobilienkrise scheiterten zwei der größten und traditionsreichsten US-Investmentbanken: Nach vergeblichen Rettungsversuchen musste die über 150 Jahre alte Bank Lehman Brothers Insolvenz anmelden. Die drittgrößte Investmentbank Merrill Lynch wurde von der Bank of America aufgekauft. Die Hiobsbotschaften lösten weltweit Schockwellen an den Börsen aus.

Richard Bernstein, leitender Investmentstratege von Merrill Lynch, geht nicht davon aus, dass die Märkte bald einen Boden finden werden. "Der weltweite Finanzsektor wird eine längere Phase der Konsolidierung durchmachen müssen", so Bernstein. "Der Zugang zu Kapital wird nicht mehr so sein wie es einmal war und dies wird eine Menge Dinge ändern", sagt ein Fondsmanager.

Daher seien erhebliche Auswirkungen auf die Realwirtschaft zu befürchten. Abzusehen sei ein signifikanter Anstieg der Ausfallraten im Corporate-Bond-Bereich. Aufgrund der Krise werde sich die Liquiditätsversorgung der Unternehmen in Zukunft deutlich einschränken.

Ein Analyst rechnet mit einer signifikanten Korrektur der weltweiten Wachstumsraten in den kommenden Quartalen. Eine tiefe Rezession in den USA sei dabei nicht mehr auszuschließen.

Quelle: ntv.de

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