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IWF gibt Island Kredit Chance für Kaupthing

Die rund 30.000 deutschen Kunden der angeschlagenen isländischen Großbank Kaupthing können auf eine rasche Rückzahlung ihrer bisher blockierten Spargelder hoffen. Dies zeichnet sich nach der Einigung Islands mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über einen Milliardenkredit ab.

Das Bundesfinanzministerium begrüßte in Berlin die Zusage Islands, "seinen Verpflichtungen gegenüber den Sparern nachzukommen und eine angemessene, gleichberechtigte und faire Behandlung der Gläubiger sicherzustellen".

Die deutschen Sparer haben rund 300 Mio. Euro bei Kaupthing angelegt. Die Bank hatte mit hoch verzinsten Tages- und Festgeldkonten geworben. Laut Ministerium verhandelt Deutschland gemeinsam mit Großbritannien und den Niederlanden mit Island über Vorfinanzierungen. Damit solle Island seinen Verpflichtungen gegenüber den Sparern kurzfristig nachkommen können.

Island stand Anfang Oktober wegen der weltweiten Finanzkrise kurz vor einer Staatspleite. Die drei größten Banken des Inselstaates, darunter Kaupthing, mussten nach massiven Problemen verstaatlicht werden.

Land in Sicht: IWF gibt Island Kredit

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat dem infolge der Finanzkrise vom Staatsbankrott bedrohten Island die grundsätzliche Freigabe eines 2,1-Milliarden-Dollar-Kredits (1,67 Mrd. Euro) zugesagt. Zunächst würden 827 Mio. US-Dollar ausgezahlt, der Rest nach Zwischenprüfungen in Tranchen von je 155 Mio., teilte der IWF am Mittwochabend in Washington mit.

Das Geld sei für das Programm der Regierung bestimmt, mit dem die Wirtschaft des Inselstaates im Nordatlantik stabilisiert und das Vertrauen in den Finanzsektor gestärkt werden soll.

"Island erlebt eine Bankenkrise von außergewöhnlichen Ausmaßen", sagte ein IWF-Experte. Die drei größten Banken des Landes seien unlängst innerhalb einer Woche zusammengebrochen. "Als Folge erlebt Island eine schwere Rezession." Das Programm der Regierung, das der IWF mit den Darlehen unterstütze, habe als eines der obersten Ziele die Stabilisierung der Währung und eine Restrukturierung des Bankensektors.

Ministerpräsident Geir Haarde hatten den Schuldenberg seines Landes, den isländische Banken durch ihren Expansionsdrang hinterlassen haben, auf 19 Mrd. US-Dollar (15 Mrd. Euro) beziffert. Das entspricht zweieinhalb kompletten Staatshaushalten oder zweimal dem jährlichen Bruttoinlandsprodukt des 320.000 Einwohner zählenden Landes. Folge sind der Zusammenbruch des Finanzsektors mit Massenentlassungen und ein praktisch totaler Stopp für die Baubranche. Die Regierung rechnet mit einem Anstieg der Arbeitslosenquote von bisher etwa einem auf über zehn Prozent.

Quelle: ntv.de

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