Das Erdbeben in China im Mai hat nach offiziellen Angaben bislang direkte wirtschaftliche Verluste in Höhe von umgerechnet 92 Mrd. Euro verursacht. Dies teilte der Vizegouverneur der Provinz Sichuan beim Besuch einer US-Delegation mit, hieß es am Mittwoch auf der Internetseite der KP-Zeitung "Renmin Ribao".

Die Zahl lag deutlich über den 6,1 Mrd. Euro, die die Regierung im Mai angegeben hatte. Bei dem Beben waren 70.000 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als zehn Mio. Menschen verloren ihr Obdach.

Konjunktur-Abschwächung erwartet

Amtlichen Angaben zufolge wird die sich boomende chinesische Wirtschaft in diesem Jahr etwas abschwächen. Das Wachstum werde sich auf 10,3 Prozent von 11,9 Prozent im vergangenen Jahr verringern, hatte der für die staatliche Wirtschaftsplanungsbehörde tätige Volkswirt Fan Jianping im amtlichen "China Securities Journal" am Dienstag erklärt.

Im ersten Halbjahr sei das Bruttoinlandsprodukt schätzungsweise um 10,5 Prozent gewachsen. Eine moderate Verlangsamung des Wirtschaftswachstums werde dazu beitragen, die Inflation besser einzudämmen sowie den Rohstoffverbrauch und die Schadstoffemissionen zu drosseln.