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Beschleunigter Abschwung China fürchtet Unruhen

Die chinesische Regierung fürchtet angesichts der Wirtschaftsflaute eine höhere Arbeitslosigkeit und soziale Unruhen. Wegen der dramatischen Verschlechterung der globalen Finanz- und Konjunkturlage nehme der Gegenwind für die erfolgsverwöhnte Wirtschaft des Landes zu, erklärte am Donnerstag der führende Wirtschaftsplaner der Volksrepublik, Zhang Ping.

Es zeichne sich bereits ab, dass der Abschwung im November an Schärfe zugenommen habe. "Eine überhöhte Zahl von Pleiten und Produktionskürzungen werden zu massiver Arbeitslosigkeit führen und Unruhen schüren", warnte Ping, Chef der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission.

Wie alarmiert die Führung in Peking über die Folgen der Finanzkrise ist, belegte bereits am Mittwoch die kräftigste Zinssenkung seit elf Jahren - Schon die vierte Lockerung der chinesischen Geldpolitik innerhalb von gut zwei Monaten. Anfang November hatte die Regierung zudem ein milliardenschweres Konjunkturprogramm auf den Weg gebracht.

Vor allem Exportfirmen stellt die globale Konjunkturflaute vor massive Probleme. Am Dienstag hatten bereits rund 500 Arbeiter vor einer Spielzeugfabrik nahe Hongkong ihrem Ärger über Entlassungen Luft gemacht und Fahrzeuge der Polizei demoliert.

Das für die chinesische Regierung tätige Institut State Information Centre prognostizierte am Donnerstag, dass sich die Wachstumsrate im laufenden Vierteljahr bereits auf acht Prozent abschwächen wird. Im dritten Quartal stieg die Wirtschaftsleistung gegenüber dem Vorjahr noch um neun Prozent - erstmals seit mindestens drei Jahren weniger als zehn Prozent. Vor allem der schwache Immobilien- und Automobilmarkt dürften China im vierten Quartal zu schaffen machen, hieß es in der Studie weiter. Die Prognose fachte an der Börse in Shanghai Sorgen über die Wirtschaftsflaute an - deshalb war dort die Freude über die massive Zinssenkung schnell verflogen.

Wegen der globalen Wirtschaftsflaute dürfte das Wachstum in China laut Weltbank im kommenden Jahr nur noch 7,5 Prozent betragen - solch niedrige Raten gab es im Reich der Mitte seit fast zwei Jahrzehnten nicht mehr.

Quelle: ntv.de

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