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Angriff auf Rio Tinto China nähert sich BHP

China plant einem Zeitungsbericht zufolge den Kauf von mehr als neun Prozent an dem australisch-britischen Bergbaukonzern BHP Billiton, um eine Fusion mit dem Rivalen Rio Tinto zu torpedieren. Die chinesischen Behörden müssten aber noch entscheiden, welche staatliche Institution die Führungsrolle bei dem Geschäft übernehmen solle, berichtete die Zeitung "The Australian" unter Berufung auf nicht näher genannte Kreise in Peking.

Eine BHP-Sprecherin wollte sich dazu nicht äußern. Londoner Händler sagten, dass möglicherweise der Stahlhersteller Baosteel Interesse an dem Rohstoffkonzern habe. Aus Unternehmenskreisen verlautete aber, dass dem größten chinesischen Eisen- und Stahlkonglomerat nichts von einem Kaufvorhaben bekannt sei. Der Staatsbetrieb hat seinen Hauptsitz in Shanghai.

Chinesische Firmen und Regierungsvertreter sind gegen die 135 Mrd. Dollar schweren Pläne von BHP für eine Übernahme des ebenfalls australisch-britischen Rivalen Rio Tinto. Sie befürchten, dass ein fusioniertes Unternehmen die Preise für Rohstoffe, die für Chinas schnell wachsende Wirtschaft nötig sind, diktieren könnte. Das chinesische Staatsunternehmen Chinalco hatte im Februar einen Anteil von neun Prozent an Rio Tinto für 14 Mrd. Dollar erworben. Auch unter deutschen Stahlherstellern wird das Übernahmekarussell der Erz-Riesen mit Unbehagen gesehen, denn schon jetzt teilen sich weniger Erzkonzerne den Markt auf und drücken so ihre Preisvorstellungen durch.

Sollte Branchenprimus BHP Billiton tatsächlich die Nummer zwei Rio Tinto schlucken, wäre dies die zweitgrößte Fusion aller Zeiten. Rio hatte die Offerte als zu niedrig zurückgewiesen. Die an der Börse Sydney gehandelten BHP-Aktien legten 3,7 Prozent zu. An der Londoner Aktienbörse mussten die Papiere dagegen im Handelsverlauf 1,5 Prozent Federn lassen.

Quelle: ntv.de

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