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Ultimatum läuft ab Chrysler zuversichtlich

Der ums Überleben kämpfende Autobauer Chrysler zeigt sich unmittelbar vor Ablauf eines Ultimatums der US-Regierung zuversichtlich. Die unter Hochdruck laufenden Verhandlungen über den zur Rettung geplanten Einstieg des italienischen Autobauers Fiat machten weiter Fortschritte, schrieb Chrysler-Chef Robert Nardelli den Mitarbeitern.

Die Zukunft des drittgrößten US-Autobauers hängt dennoch am seidenen Faden. Eine Insolvenz bereits in dieser Woche gilt weiter als möglich. Nicht sei ausgeschlossen, sagte ein Regierungssprecher laut US-Medien in Washington. So müssen auch einer vorläufigen Einigung mit Gläubigern erst noch alle Kreditgeber zustimmen.

Frist läuft ab

F ür Chrysler läuft in der Nacht zum Freitag eine letzte von US- Präsident Barack Obama gesetzte Frist ab. Bis dahin müsse der Hersteller einen tragfähigen Sanierungsplan vorlegen und die Fiat- Allianz unter Dach und Fach bringen.

Die Italiener wollen für einen Anteil von 20 bis 35 Prozent kein Geld zuschießen, sondern spritsparende Technologie und Kleinwagen einbringen. Der Autogewerkschaft UAW will Chrysler eine Mehrheit am Unternehmen von 55 Prozent anbieten. Dafür verzichtet sie auf Milliardensummen für den Gesundheitsfonds der Betriebsrentner.

GM hat noch etwas Zeit

Der Opel-Mutter General Motors (GM) hatte Obama eine um einen Monat längere Frist bis Ende Mai eingeräumt. Bei GM dauern die Rettungsverhandlungen vor allem mit Gläubigern weiter an. Sie sollen für einen Schuldenverzicht maximal zehn Prozent am Unternehmen bekommen. Die Mehrheit soll mit mindestens 50 Prozent der Staat erhalten, weitere knapp 40 Prozent die Gewerkschaft.

Die US-Regierung deutete für Chrysler und GM auch immer wieder den Weg einer Sanierung über eine möglichst rasche "Blitz-Insolvenz" an. Die Chrysler-Partnerschaft mit Fiat könnte auch in einem solchen Verfahren weiterverhandelt werden, meinten Beteiligte.

Bei einem tragfähigen Rettungskonzept hat Obama Chrysler weitere sechs Mrd. an Hilfen in Aussicht gestellt über die geleisteten vier Mrd. US-Dollar hinaus. GM will nach letztem Stand der Dinge nochmals 11,6 Mrd. US-Dollar nach bisher 15,4 Mrd. US-Dollar.

Einschnitte im Händlernetz

Das US-Finanzministerium bestätigte unterdessen die vorläufige Einigung mit einer Chrysler-Gläubigergruppe zum Schuldenabbau, so Nardelli in dem Mitarbeiterschreiben. Die Kreditgeber streichen dem Plan nach gegen eine Abschlagszahlung von zwei Mrd. US- Dollar in bar ihre Gesamtforderungen von fast sieben Mrd. US-Dollar. Chrysler mache bei seiner Sanierung bereits Fortschritte, so Nardelli. Im ersten Quartal seien die Kosten im Vergleich zum Vorjahr und auch zum Schlussquartal 2008 deutlich gesunken.

GM verschärft unterdessen wie angekündigt die Einschnitte im US- Händlernetz massiv. Insgesamt sollen 42 Prozent der Häuser wegfallen auf dann 3600. Die betroffenen Händler würden ab 11. Mai benachrichtigt, hieß es.

Quelle: ntv.de

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