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Donnerschlag im 1. Quartal Citigroup verliert 5 Mrd.

Die größte Bank der Vereinigten Staaten, die Citigroup, hat im ersten Quartal einen Verlust von 5,11 Milliarden Dollar angehäuft. Grund sind weitere hohe Abschreibungen von Hypothekenkrediten im Zuge der Subprime-Krise. Die Summe ist gleichbedeutend mit einem Verlust von 1,02 Dollar pro Aktie.

Im Vorjahr hatte die Bank im ersten Quartal noch 5,01 Milliarden Dollar verdient. An der Börse gab es kaum Reaktionen auf die Zahlen. Im Laufe der Woche war bereits bekannt geworden, dass bei der Citigroup weitere hohe Abschreibungen anstehen.

Die Abschreibungen beliefen sich insgesamt auf mehr als 10 Mrd. USD. 6 Mrd. USD entfielen dabei vor Steuern auf Abschreibungen und Kreditkosten resultierend aus direkten Engagements im Subprime-Bereich. Die Einnahmen des Unternehmens reduzierten sich um 48% auf 13,22 (25,46) Mrd USD. Hier übertraf die größte Bank der USA die Erwartungen der Analysten leicht, die mit 12,8 Mrd. USD gerechnet hatten.

Gelegenheit für Großinvestoren


Das Institut holte sich bisher zudem rund 30 Milliarden Dollar frisches Kapital vor allem über den Einstieg neuer Großinvestoren. Weltweit haben Banken bisher über 200 Milliarden Dollar wegen der Kreditkrise abgeschrieben und sich fast ebenso viel frisches Kapital verschafft.

Der neue Citigroup-Chef Vikram Pandit hat bereits im Vorfeld angekündigt die einst weltgrößte Bank auf Sparkurs zu trimmen. "Es ist eindeutig machbar, 10, 15, 20 Prozent unserer Kosten zu sparen, vor allem bei Informationstechnologie und in der Verwaltung", sagte Pandit der "Financial Times Deutschland". Dazu werde er zahlreiche der 370.000 Jobs streichen und Randgeschäfte verkaufen.

Pandit: "Auf unsere Kernkompetenzen konzentrieren."

"Alles, was nach einem Konglomerat aussieht, wird verschwinden. Wir werden uns von allen Hobbys verabschieden und uns auf unsere Kernkompetenzen konzentrieren", sagte Pandit.

An dem Universalbankenmodell mit Privat- und Unternehmenskundengeschäft sowie Investmentbanking wolle er aber festhalten. Nach Informationen der "FTD" sondiert der Konzern auch eine mögliche Neuordnung seiner deutschen Tochter.

25.000 Arbeitsplätze überflüssig


Mit seiner Ankündigung skizziert der seit Dezember amtierende Vorstandsvorsitzende seine Gegenstrategie für die tiefe Konzernkrise. Die einst nach Börsenwert größte Bank der Welt hat vor allem durch Fehlinvestitionen in den US-Hypothekenmarkt Milliarden verloren - und ist in der Rangliste der Börsenwerte mit 123 Milliarden Dollar auf Platz zehn abgerutscht.

Analysten halten laut "FTD" bei der Citigroup rund 25.000 Arbeitsplätze für überflüssig. Allein in seiner IT-Abteilung beschäftigt der Konzern 23.000 Entwickler - und damit genauso viele wie große Softwarekonzerne. Insgesamt hatte Citigroup den Angaben zufolge 2007 operative Kosten von 61,5 Milliarden Dollar.

Quelle: ntv.de

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