Meldungen

Dresdner-Bank-Übernahme Coba-Kauf in Tranchen?

Die Dresdner Bank soll einem Medienbericht zufolge in zwei Tranchen an die Commerzbank verkauft werden. Derzeit werde diskutiert, dass die Commerzbank angesichts ihrer relativ geringen finanziellen Kraft zunächst nur 51 Prozent an der zur Allianz gehörenden Bank übernehmen solle, berichtete das "Manager Magazin". Die restlichen 49 Prozent sollten dann im kommenden Jahr übergehen. Commerzbank und Allianz lehnten einen Kommentar dazu ab.

Nach Angaben aus Finanzkreisen strebt die Commerzbank bis zum Wochenende eine Einigung über einen Zusammenschluss mit der Dresdner Bank an. Dazu solle eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung stattfinden. Intern treffe das Frankfurter Geldhaus Vorbereitungen für eine Verkündung der Fusionspläne, sagte eine Person aus dem Umfeld der Bank. Das "Handelsblatt" hatte berichtet, die Allianz erwäge für dieses Wochenende ebenfalls eine Sitzung ihres Kontrollgremiums. Einladungen hätten aber beide Institute noch nicht versandt.

Analysten schätzen den Wert der Dresdner Bank auf rund 9 Mrd. Euro. Die börsennotierte Commerzbank kommt derzeit auf eine Marktkapitalisierung von rund 13 Mrd. Euro.

Laut "Manager Magazin" soll kein Topmanager der Dresdner im Vorstand der neu entstehenden Bank vertreten sein, auch nicht Dresdner-Chef Herbert Walter. Dafür wolle die Allianz zwei Vertreter in den Aufsichtsrat entsenden.

CDB noch nicht aus dem Rennen

Finanzkreisen zufolge steht die Allianz auch mit der China Development Bank (CDB) in Kontakt. Durch einen Deal mit den Chinesen könne sich der Versicherungskonzern eine starke Stellung im Bankenmarkt der Volksrepublik sichern, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Auslandsinvestitionen der CDB müssen allerdings von der chinesischen Regierung abgesegnet werden. Als das Institut kürzlich seinen Anteil an der britischen Bank Barclays aufstocken wollte, wurde dies untersagt.

In verschiedenen Medien hatte es geheißen, die Commerzbank werde sich zur Finanzierung der Übernahme voraussichtlich von ihrer Fondsgesellschaft Cominvest und von ihrer Beteiligung am Gasekonzern Linde trennen, die rund 1,4 Mrd. Euro wert ist. Das Einsparpotenzial des Zusammenschlusses liegt Analysten zufolge bei mehr als 1,5 Mrd. Euro.

Dresdner Kleinwort soll schrumpfen

Unterdessen soll nach einer etwaigen Übernahme durch die Commerzbank die Investmentbank Dresdner Kleinwort einem Zeitungsbericht zufolge um zwei Drittel zusammengestrichen werden. Nach Angaben der "Welt" sehen die Pläne vor, dass das Geschäft mit institutionellen Kunden weitgehend aufgegeben und rund 1500 Stellen in London gestrichen werden sollen; der Rest müsse nach Frankfurt umziehen.

Die neue gemeinsame Investmentbanking-Einheit soll nur noch aus rund 2000 Mitarbeitern bestehen. Davon kämen rund 1000 von der Commerzbank, die anderen 1000 von Dresdner Kleinwort, heißt es weiter. Interne Rechnungen würden von aktuell 2500 Kleinwort-Mitarbeitern ausgehen, offiziell liege die Zahl noch bei knapp 3500. Weder Commerzbank noch Dresdner Bank wollten sich dazu äußern.

In Finanzkreisen werde bezweifelt, dass die Investmentbank nach einer Übernahme durch die Commerzbank überhaupt noch in der geplanten Größe zusammengehalten werden könne. Die bisherigen Führungskräfte der Kleinwort würden wohl kaum bei dem neuen Gebilde bleiben, schreibt die Zeitung weiter. Auch für die meisten Mitarbeiter gebe es keinen Grund, für weniger Geld von London nach Frankfurt zu wechseln.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen