Meldungen

Noch größerer Abschwung Coba und RWI senken Daumen

Der Konjunktureinbruch in Deutschland fällt nach Einschätzung der Commerzbank-Ökonomen in diesem Jahr weitaus dramatischer aus als bislang angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt werde um sechs bis sieben Prozent einbrechen, hieß es in einer Studie. Damit korrigierten die Experten ihre bisherige Prognose von minus drei bis vier Prozent drastisch.

"Das liegt vor allem daran, dass die zuletzt veröffentlichten Auftragseingangs- und Produktionsdaten für Januar mit einer Dramatik eingebrochen sind, die ohne Beispiel in der deutschen Nachkriegsgeschichte ist", schrieb Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer in der Studie. "Das hat der bisherigen Prognose den Boden unter den Füßen weggezogen." Das Bruttoinlandsprodukt werde im zu Ende gehenden ersten Quartal um 3,5 Prozent im Vergleich zur Vorperiode einbrechen und damit wesentlich stärker als am Jahresende 2008, als es mit 2,1 Prozent den stärksten Rückgang seit 1987 gab.

Wenig optimistisch sind die Ökonomen für 2010. "Im kommenden Jahr wird es keine Aufwärtsbewegung geben, die den Namen Aufschwung verdient", hieß es weiter.

Auch RWI geht runter

Auch das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) senkte seine BIP-Prognose für 2009 deutlich. Es erwartet nun eine Schrumpfung um 4,3 Prozent. Im Dezember 2008 hatten die Essener Wirtschaftsforscher noch ein BIP-Minus von lediglich 2,0 Prozent vorausgesagt.

"Dieser Rückgang wäre noch weitaus dramatischer, wäre nicht eine Gegenbewegung im zweiten Quartal 2009 nach unserer Einschätzung wahrscheinlich, unter anderem weil Teile des Konjunkturpakets die Inlandsnachfrage vorübergehend stimulieren und weil der Produktionseinbruch zuletzt wohl auch durch verlängerte Betriebsferien überzeichnet wurde", meinten die RWI-Ökonomen.

Das RWI sagte eine Erwerbstätigenzahl von 39,772 Mio. in diesem und 38,744 Mio. im kommenden Jahr und eine Arbeitslosenzahl von 3,727 Mio. 2009 und 4,633 Mio. 2010 voraus. Die Arbeitslosenquote sah das RWI 2009 bei 8,6 und 2010 bei 10,7 Prozent.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen