Kirch-Bürgschaft Commerzbank spricht nur
14.10.2007, 15:21 UhrDie Commerzbank hat einem Medienbericht widersprochen, wonach sie mit Leo Kirch eine Bürgschaft für dessen Milliarden-Fußball-Geschäft vereinbart hat. "Es gibt Gespräche, aber keine Einigung", sagte ein Banksprecher. Das Magazin "Focus" hatte zuvor unter Berufung auf Finanzkreise berichtet, die Bank habe sich den Deal gesichert und bürge für das Geschäft Kirchs mit der Deutschen Fußball-Liga (DFL). Die Bankgarantie koste pro Saison rund eine Mio. Euro. Die Commerzbank wird am Aktienmarkt seit Tagen als möglicher Bürge Kirchs genannt.
Dem vor einigen Jahren mit seinem Firmenimperium gescheiterten Medienunternehmer war in der vergangenen Woche ein spektakuläres unternehmerisches Comeback gelungen. Für drei Mrd. Euro sicherte er sich Übertragungsrechte für sechs Spielzeiten der Fußball-Bundesliga, um sie weiter zu vermarkten. Nach dem Vertrag muss Kirch eine Bankbürgschaft über die von ihm garantierten Einnahmen von 500 Mio. pro Saison vorlegen.
DFL-Geschäftsführer Christian Seifert sagte der "Wirtschaftswoche" laut Vorabmeldung, ein "international renommiertes Finanzinstitut" werde die Erlösgarantie geben. Die Kirch-Firma Sirius werde "rechtzeitig" bekanntgeben, um welche Bank es sich handelt.
Der Vorstandsvorsitzende des Hamburger Sportvereins (HSV), Bernd Hoffmann, kritisierte die Entscheidung der DFL scharf, Kirch als Vermarkter einzuschalten. "Ich hätte eine Menge Sympathie dafür, alles selbst zu verhandeln", sagte Hoffmann der "Süddeutschen Zeitung". "Ich halte es für komplett falsch, einen Entschluss dieser Tragweite in solcher Eile durchzuziehen", fügte er an. Die Vertreter der Clubs seien nicht ausreichend informiert worden. Zudem sei die Laufzeit des Vertrages mit Kirch bis 2015 viel zu lang. Auch sei das Bürgschaftsthema nicht richtig durchgesprochen worden.
Quelle: ntv.de