Abwehrmaßnahmen Conti sucht Investoren
04.08.2008, 18:38 UhrDer Autozulieferer Continental treibt seinen Abwehrkampf gegen die Schaeffler-Gruppe voran. Unternehmenskreisen zufolge führt der Konzern Gespräche mit einer Handvoll strategischer Interessenten und Finanzinvestoren, die mehr für Conti bieten wollten als Schaeffler. Ein Einstieg sei über eine Kapitalerhöhung, einen Kauf von Aktien am Markt oder ein öffentliches Angebot möglich. Denkbar sei auch, dass sich mehrere Investoren verbünden.
Conti stockte zudem seine Beratermannschaft auf: Finanzkreisen zufolge hat der Konzern nun auch die Citigroup und die britische HSBC in seinem Abwehrkampf verpflichtet. Conti und die Geldhäuser lehnten Stellungnahmen dazu ab. Das inzwischen aus fünf Banken bestehende Beraterteam - von der Partie sind auch Goldman Sachs, JP Morgan und die Deutsche Bank - ist mit der Suche nach "weißen Rittern" beauftragt, die eine willkommene Gegenofferte für Conti vorlegen. Damit soll verhindert werden, dass Schaeffler die Kontrolle übernehmen kann.
Conti-Eigner werden weich
Unter den Conti-Eignern herrscht zwar weiter Unmut über das als niedrig erachtete Angebot von Schaeffler. Einige haben ihre Wünsche aber offenbar deutlich nach unten angepasst. "Wenn Schaeffler zehn Prozent mehr bieten würde, würde ich angesichts des schwachen Marktumfelds verkaufen", sagte ein Manager eines Hedgefonds, der nach eigenen Angaben ein großes Aktienpaket hält. In einer Conti-Aufsichtsratssitzung war ein Brief des zu den zehn größten Conti-Aktionären zählenden Investors Perry Capital besprochen worden, der mindestens 115 Euro je Aktie fordert. Anleger spekulieren zwar noch auf eine Erhöhung, aber ihre Hoffnungen sinken allmählich: Die Conti-Aktie notiert nur noch etwa 1,75 Euro über dem Angebotspreis von 70,12 Euro je Conti-Aktie. Konzernchef Manfred Wennemer dringt auf einen höheren Preis. Wer diesen möglicherweise zahlen will, ist bislang unklar.
Quelle: ntv.de