Meldungen

Abgang mit Rekordgewinn Credit-Suisse-Chef geht

Der Chef des Schweizer Bankkonzerns Credit Suisse, Oswald Grübel, ist überraschend zurückgetreten und hat seinen Abgang mit einem Rekordgewinn gekrönt.

Die zweitgrößte Schweizer Bank steigerte im abgelaufenen Jahr 2006 den Reingewinn um 94 Prozent auf 11,33 Mrd. Franken (rund 6,9 Mrd. Euro). Darin war allerdings auch der einmalige Gewinn aus dem Verkauf der Winterthur Versicherung von 1,82 Mrd. Franken enthalten. Aber auch das von Grübel in die Wege geleitete integrierte Geschäftsmodell trug nach Angaben der Bank vom Donnerstag mit einer höheren Effizienz und einer besseren Profitabilität zu dem Ergebniswachstum bei.

Im vierten Quartal allein kam die Bank auf einen Reingewinn von 4,673 Mrd. Franken und schlug damit die Analystenschätzungen von 3,325 Mrd. Franken. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal lag die Steigerung bei gut 320 Prozent. Auch ihre Kosten hatte die Bank im vergangenen Jahr gut im Griff: Die Cost-Income-Ratio (reported) für das vierte Quartal lag bei 60,3 (Vorjahresperiode: 86,5) Prozent und bei 63,2 (76,2) Prozent für das ganze Jahr.

Karrieresprungbrett für Dougan

Die Bank konnte in allen wichtigen Geschäftsbereichen zulegen. Das galt vor allem für das Investment Banking, das wegen hoher Kosten lange ein Sorgenkind gewesen war. Dort stiegen die Erträge nun viel stärker als die Kosten und entsprechend sprang der Gewinn vor Steuern nach oben. Das dürfte auch einer der Gründe für den Sprung auf der Karriereleiter für den Chef dieses Bereiches, Brady Dougan, sein: Er wird als Grübels Nachfolger am 5. Mai die Leitung des Konzerns übernehmen.

"Guter Start" ins neue Jahr

Im Wealth Management setzte die Bank das Wachstum fort. Der Neugeldzufluss im Berichtsquartal lag bei 8,6 Mrd. Franken. Analysten hatten allerdings mit 9,7 Mrd. Franken gerechnet. Der Zufluss dieses Bereiches im ganzen Jahr betrug 50,5 Mrd. Franken. Der Vorsteuergewinn des Private Banking, dessen wichtigster Teil das Wealth Management ist, stieg mit zweistelligen Prozentwerten.

Das Asset Management, der dritte kleine Bereich der Bank, war von einem nur schwach wachsenden Ertrag und kräftig steigenden Kosten geprägt. Der Vorsteuergewinn ging dort deutlich zurück. Im ganzen Konzern kam Credit Suisse auf Netto-Neugelder von 95,4 Mrd. Franken.

Mit Blick auf das laufende Jahr erklärte Credit Suisse, der Start in das neue Jahr sei "gut" ausgefallen. Die Bank sei bestens positioniert, um die sich bietenden Wachstumschancen zu nutzen.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen