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Chrysler-Deal mit GM Daimler erwägt Aktientausch

DaimlerChrysler denkt einem Zeitungsbericht zufolge darüber nach, bei einem Verkauf der US-Sparte Chrysler als Bezahlung eine Minderheitsbeteiligung am US-Autobauer General Motors zu erhalten. Eine solche Aktienlösung werde derzeit von DaimlerChrysler erwogen, berichtete die "Financial Times" am Montag unter Berufung auf mit der Situation vertraute Kreise.

Sollte Chrysler an General Morots gehen, hätte der Stuttgarter Mutterkonzern mehrere Probleme gleichzeitig gelöst. Als Minderheitsaktionär von GM würde DaimlerChrysler von Milliardeneinsparungen bei einem Zusammenschluss der Detroiter Konzerne unmittelbar profitieren.

Zu den anderen Optionen gehörten ein Verkauf von Chrysler an Private-Equity-Firmen und ein Börsengang von Chrysler. Chrysler-Chef Tom LaSorda hatte den Mitarbeitern in der vergangenen Woche mitgeteilt, es könne Monate dauern, bevor Fragen bezüglich eines Verkaufs beantwortet werden könnten.

Die Nachrichtenagentur Reuters hatte in diesem Monat aus mit der Situation vertrauten Kreisen erfahren, dass GM Vorgespräche mit Chrysler dem Ziel einer Übernahme oder der Bildung einer strategischen Allianz geführt habe.

Detaillierter Prospekt

Ein Bieterverfahren für die angeschlagene Chrysler Group könnte bereits in dieser Woche beginnen. Dies berichtete die "Detroit News" am Sonntag. Private Investoren und Autohersteller würden vertrauliche Daten der US-Sparte von DaimlerChrysler erhalten. Ein Team von Chrysler-Managern und -Spezialisten sei gebildet worden, um Anfragen potenzieller Käufer zu beantworten. Das Unternehmen nahm keine Stellung.

Die Herausgabe eines detaillierten Prospekts sei der erste Schritt in einem längeren Verfahren, der zum Verkauf von Chrysler an eine Investmentfirma oder einen konkurrierenden Autohersteller wie GM führen könne. Es seien bisher nur einige erstklassige Investmentfirmen ausgewählt worden, die die Dokumente erhalten sollen, darunter Cerberus Capital, Apollo Management, die Carlyle Group und die Blackstone Group.

Neben GM sollten auch mehrere ausländische Autokonzerne den Prospekt erhalten, der die Vermögenswerte, Schulden und zukünftigen Produktpläne und Verkaufsprognosen von Chrysler enthalte. Ein Verkauf oder eine Verselbstständigung von Chrysler zähle zu den Optionen.

Ein von der Zeitung zitierter Analyst glaubt, dass Investmentfirmen wie Cerberus und Apollo Chrysler als attraktiven Sanierungskandidaten ansehen könnten, der später verkauft oder zerschlagen werden könnte. Eine zweite Option sei der Verkauf einer wiederbelebten Chrysler-Gruppe an einen anderen Autohersteller oder eine Zerschlagung ihrer Marken und Operationen für Einzelverkäufe.

Quelle: ntv.de

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