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Rohstoffpreise und Konjunktur Daimler knickt Prognose

Als erster Autokonzern weltweit hat Daimler wegen der düsteren Konjunkturaussichten seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr gesenkt. Trotz steigender Absatzzahlen bei Pkw und Nutzfahrzeugen geht der Premiumhersteller nicht mehr davon aus, den Gewinn des Vorjahres auch nur annähernd zu erreichen.

Steigende Rohstoffpreise, die sich abkühlende Weltkonjunktur und ungünstige Wechselkurse könnten durch höhere Verkaufszahlen und Effizienzverbesserungen nicht mehr voll kompensiert werden, begründete Daimler am Donnerstag die Rücknahme seiner bisherigen Geschäftsprognose. Die Daimler-Aktie drehte nach der Vorlage des jüngsten Quartalsberichts ins Minus und war mit einem Abschlag von neun Prozent Schlusslicht im Dax.

Chrysler bremst weiterhin

Bis Jahresende traut sich Daimler zwar einen leichten Umsatzanstieg zu. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern aus dem laufenden Geschäft werde jedoch lediglich die Marke von sieben Mrd. Euro überschreiten, stellte der Stuttgarter Konzern in Aussicht. Bisher war Daimler von einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von deutlich über 7,7 Mrd. Euro ausgegangen. Diesen operativen Gewinn hatten die Stuttgarter 2007 erwirtschaftet, wenn positive und negative Sondereffekte aus Anteilsverkäufen und aus der Rest-Beteiligung an Chrysler unberücksichtigt bleiben.

Vor allem in der Kernsparte Mercedes-Benz Pkw lief es im zweiten Quartal nicht mehr so rund wie noch zuletzt. Der operative Gewinn der Sparte kletterte trotz deutlicher Absatzzuwächse lediglich um ein Prozent auf 1,212 Mrd. Euro. Daimler bekam vor allem den starken Euro zu spüren und musste mehr Geld für die Entwicklung verbrauchsärmerer Antriebe ausgeben. Die im vergangenen Jahr auf Rekordniveau gestiegene Gewinnmarge von Mercedes-Benz Pkw wird in diesem Jahr deutlich nachgeben und auf acht Prozent sinken, wie Daimler einräumte.

Delle bei Trucks

Auch bei den Nutzfahrzeugen ist Daimler nicht mehr so positiv gestimmt wie noch zuletzt. In der Sparte Trucks sei mit einem operativen Gewinn in der Größenordnung von zwei Mrd. Euro zu rechnen, stellte der Weltmarktführer bei Nutzfahrzeugen in Aussicht. Bislang hatte Daimler einen Gewinnzuwachs zum Vorjahreswert von 2,12 Mrd. Euro erwartet und zollt nun der schwächeren US-Konjunktur Tribut.

Mit den Geschäftszahlen des zweiten Quartals übertraf Daimler allerdings die Erwartungen der Analysten. Der Überschuss sank in den Monaten April bis Juni nicht so stark wie von den Finanzexperten vorausgesagt. Nach Steuern verdiente Daimler 1,395 Mrd. Euro, nach 1,85 Mrd. Euro vor Jahresfrist. Grund für den Gewinnrückgang waren Ergebnisbelastungen für die 2007 mehrheitlich verkaufte US-Tochter Chrysler, an der Daimler noch 20 Prozent hält.

Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) sank um 3,7 Prozent auf 2,05 Mrd. Euro. Analysten hatten für das Frühjahrsquartal im Schnitt einen Rückgang des operativen Gewinns auf 1,99 Mrd. Euro prognostiziert.

Quelle: ntv.de

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