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Chrysler-Trennung abgehakt Daimler will durchstarten

Der Autobauer DaimlerChrysler steuert nach der Trennung von seiner schwächelnden US-Tochter Chrysler eine kräftige Ergebnissteigerung an und startet ein milliardenschweres Aktienrückkaufprogramm. In der neuen Konzernstruktur soll das Ergebnis vor Zinsen und Steuern deutlich von 5,0 Mrd. Euro im Vorjahr auf 8,5 Mrd. Euro steigen, kündigte Vorstandschef Dieter Zetsche an. Doch noch ist das Kapitel Chrysler nicht komplett abgeschlossen, beim Nettogewinn rechnet die Autoschmiede mit Milliardenbelastungen.

Die Scheidung der neunjährigen transatlantischen Autoehe wird die künftige Daimler AG mit 2,5 Mrd. Euro im Gesamtjahr 2007 belasten. Eine Jahresprognose für den Konzerngewinn wurde nicht abgegeben.

Im zweiten Quartal verbuchte der Stuttgarter Autokonzern Ergebnis- und Umsatzrückgänge. Hintergrund war auch ein positiver Sondereffekt im Vorjahreszeitraum. Das EBIT ging um rund 10 Prozent auf 2,1 Mrd. Euro zurück. Die Erlöse sanken um drei Prozent auf 23,8 Mrd. Euro. Der Konzerngewinn lag bei 1,8 Mrd. nach 2,1 Mrd. Euro im zweiten Quartal des Vorjahres. Der Gesamtabsatz verringerte sich von 536.600 auf 516.400 Fahrzeuge. Als Prognose für 2007 kündigte Finanzchef Bodo Uebber an, das Unternehmen peile einen Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres von 99 Mrd. Euro an. Beim Konzernabsatz rechnet das Stuttgarter Unternehmen ebenfalls mit einer Stagnation (2006: 2,1 Mio. Fahrzeuge).

Der Autobauer hatte sich im August endgültig von seiner US-Tochter getrennt. Nach der Trennung entsprechen die Zahlen für das zweite Quartal bereits der neuen Konzernstruktur und sind den Angaben zufolge entsprechend angepasst. Der Finanzinvestor Cerberus hatte 80,1 Prozent der Anteile an Chrysler übernommen und zahlt dafür 5,4 Mrd. Euro. Dabei hatte sich Cerberus auch verpflichtet, die Pensions- und Gesundheitskosten für die Mitarbeiter des US- Unternehmens zu übernehmen. Die restlichen knapp 20 Prozent von Chrysler bleiben in Stuttgarter Hand. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 4. Oktober sollen die Aktionäre der DaimlerChrysler AG dann der Umbenennung des Unternehmens in Daimler AG zustimmen.

Aktienrückkauf angeleiert

Der Konzern kündigte ferner den Start eines milliardenschweren Aktienrückkaufprogramms an. Knapp 10 Prozent der ausstehenden Aktien im Gegenwert von bis zu 7,5 Mrd. Euro sollen erworben werden. Bis Ende dieses Jahres will das Unternehmen Wertpapiere im Wert von rund 3,5 Mrd. Euro kaufen. Bis Ende August 2008 ist dann der Kauf weiterer Aktien im Wert von bis zu vier Mrd. Euro vorgesehen. DaimlerChrysler begründete dies mit der hohen Nettoliquidität im Industriegeschäft sowie guten Ergebnisperspektiven in allen Geschäftsfeldern. Das Aktienrückkaufprogramm soll über die Börse abgewickelt werden.

Der Überschuss in der Kasse war unter anderem entstanden, weil der Konzern nach dem Chrysler-Verkauf nicht mehr für die milliardenschweren Gesundheitskosten und Pensionsverpflichtungen für die Mitarbeiter des US-Autobauers verantwortlich ist. Die Börse reagierte erfreut auf das Aktienrückkaufprogramm. Die Papiere des Automobilkonzerns stiegen zeitweise um zwei Prozent auf 63,96 Euro. Zuvor hatte die Präsentation der Quartalszahlen noch für einen Abwärtstrend des Aktienkurses gesorgt.

Quelle: ntv.de

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