In letzter Minute Danziger Werft hat einen Plan
21.08.2007, 17:57 UhrDie von der Schließung bedrohte Danziger Werft hat der EU in letzter Minute einen Rettungsplan vorgelegt. Geschäftsführer Andrzej Jaworski zeigte sich optimistisch, dass die Krise damit abgewendet werden kann. "Wir haben einen sehr detaillierten Vorschlag gemacht, wie die Werft profitabel gemacht und in Übereinstimmung mit dem EU-Recht wieder zum Laufen gebracht werden kann", sagte er. Demnach soll die Kapazität der Werft bis 2014 verringert und eine Privatisierung eingeleitet werden. Das Unternehmen hat derzeit rund 3.000 Mitarbeiter.
Die ehemalige "Leninwerft" ist die Wiege der Gewerkschaftsbewegung Solidarität, die wesentlich zum Zusammenbruch des Kommunismus in Polen und schließlich der Sowjetunion beigetragen hat. Eine Schließung wäre politischer Zündstoff im Wahlkampf, der Polen wegen des Auseinanderbrechens der rechts-konservativen Regierung bevorsteht.
Die EU hatte der Werft bis Dienstag Zeit gegeben, einen Restrukturierungsplan vorzulegen. Andernfalls muss das Unternehmen staatliche Hilfen zurückzahlen, was es in den Bankrott zu treiben droht. Nach EU-Recht können Regierungen Unternehmen unter die Arme greifen. Die Firmen müssen aber nachweisen, dass sie langfristig überlebensfähig sind.
Die EU verlangt von dem Danziger Traditionsunternehmen die Schließung von zwei ihrer drei Schiffsbauplätze. Die polnische Regierung hat den drei Werften des Landes seit dem EU-Beitritt vor drei Jahren Hilfen im Umfang von 1,3 Mrd. Euro bezahlt.
Quelle: ntv.de