Anzeigenkunden im Internet Datenpanne bei Springer
18.10.2008, 17:41 UhrSensible persönliche Daten von Anzeigenkunden des Axel Springer Verlags waren im September wochenlang offen im Internet abrufbar. Eine Sprecherin des Berliner Verlagskonzerns bestätigte am Samstag einen Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" über die Datenpanne bei der Hamburger Anzeigenblatt-Tochter WBV Wochenblatt Verlag. Sogar bei Kunden, die anonyme Chiffre-Kennenlern-Anzeigen geschaltet hatten, waren die kompletten Datensätze mit Namen, Anschrift, Handynummer und Kontodaten online einzusehen.
Der "Spiegel" zitierte WBV-Geschäftsführer Peter Prawdzik mit den Worten, es seien zunächst "einige tausend" Datensätze im Internet sichtbar gewesen. Sein Unternehmen habe das Datenleck nach einem ersten Hinweis Ende September behoben. Dem "Spiegel" zufolge informierte der Konzern kurz darauf die Hamburger Datenschutzaufsicht. Bis vergangenen Freitag seien aber über die Google-Cache-Funktion noch hunderte Kundeninformationen abrufbar gewesen.
Bedauerlicher Vorfall
Die Springer-Sprecherin sprach von einem bedauerlichen Vorfall. Der Verlag wolle in Kürze über das weitere Vorgehen beraten. Zugleich betonte sie, die großen Springer-Zeitungen wie "Bild" und "Welt" seien von der Datenpanne nicht betroffen. Die Anzeigenblatt-Tochter habe nicht mit der Springer-IT gearbeitet.
Zuletzt hatte die Deutsche Telekom mit groben Verstößen gegen den Datenschutz Schlagzeilen gemacht. Erst vor einer Woche war eine Sicherheitslücke beim Zugriff auf die Kundendatenbank der Mobilfunktochter T-Mobile bekanntgeworden.
Quelle: ntv.de