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Weg vom Gläubigerschutz Delta startet neu

Nach eineinhalbjähriger Sanierung mit Kostensenkungen in Milliardenhöhe verlässt die drittgrößte US-Fluggesellschaft Delta Air Lines den Gläubigerschutz. "Delta ist jetzt ein kämpferischer Wettbewerber in einem brutalen Branchenumfeld", erklärte Firmenchef Gerald Grinstein am Montag. Er sprach von einem großartigen Tag in der Firmengeschichte.

"Wir haben den Gläubigerschutz zum kompletten Umbau jedes einzelnen Geschäftsbereiches genutzt und werden damit auch künftige Turbulenzen in der Luftfahrt überstehen." Delta war vor zwei Jahren zusammengebrochen. Der Konzern hatte in der Luftfahrt-Krise nach den Anschlägen vom 11. September 2001 zeitweise 19 Milliarden Dollar Schulden angehäuft.

Ein Konkursgericht gab Delta vergangene Woche grünes Licht zum Verlassen des Gläubigerschutzes. Nach Kapitel elf des US-Insolvenzrechts kann sich ein Unternehmen ohne direkten Zugriff der Kreditgeber grundlegend sanieren, um danach als umgebauter Konzern wieder neu starten zu können.

In der Tat kehrt Delta nun als deutlich schlankere Firma in den normalen Wettbewerb zurück. Das Unternehmen hat seine Kapazitäten reduziert und die Arbeitskosten um eine Milliarde Dollar gekürzt. Zudem wurden mehr als 60 internationale Routen auf den Flugplan genommen, um dem brutalen Wettbewerb im Billigflug-Sektor innerhalb der USA zu entgehen. Für 2007 hat Delta einen Vorsteuergewinn vor Sonderposten von 816 Millionen Dollar vorhergesagt. 2006 war noch ein Verlust von 452 Millionen angefallen. Die Schulden sollen bis Ende 2007 auf 7,6 Milliarden Dollar sinken; Mitte 2005 waren es noch 16,9 Milliarden Dollar.

Die Ratingagentur S&P hob am Montag ihre Bewertung für Deltas Kreditwürdigkeit um sieben Stufen auf "B" von "D" an. Das Rating bleibt damit aber im "junk"-Bereich, der Anlegern ein hohes Risiko signalisiert. Delta bleibt börsennotiert, allerdings mit neuen Aktien. Die neuen Papiere sollen ab 3. Mai gehandelt werden und auch zur Begleichung von Gläubiger-Ansprüchen aus dem Konkurs und der Entschädigung von Delta-Mitarbeitern genutzt werden. Die Besitzer der alten Papiere gehen leer aus.

Delta gehört zur SkyTeam-Allianz unter Führung von Air France-KLM. "Skyteam" konkurriert mit "Star Alliance", die von der Lufthansa angeführt wird.

Quelle: ntv.de

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