Im Streit um umstrittene Steuersparmodelle in den USA hat sich die Deutsche Bank einem Zeitungsbericht zufolge mit mehreren Hundert Anlegern geeinigt. Eine Einigung in dem Zivilrechtsstreit sei bereits vor Wochen erzielt worden, berichtete die "New York Times" am Donnerstag unter Berufung auf die Anwälte der beteiligten Investoren.

Nach Informationen der Zeitung ist es wahrscheinlich, dass Deutschlands größtes Geldhaus im Zuge des Vergleichs mindestens einen zweistelligen Millionen-Dollar-Betrag auf den Tisch blättern muss. Die Deutsche Bank lehnte eine Stellungnahme ab.

Das Kreditinstitut hatte im März vergangenen Jahres das erste Mal eingeräumt, in die Ermittlungen der US-Behörden zu den Ende der 1990er Jahre aufgelegten Steuersparmodellen der Wirtschaftsprüfungsfirma KPMG verwickelt zu sein. Die Frankfurter hatten damals massive Rückstellungen angekündigt und in der Folge ihren Jahresgewinn 2005 um rund 250.000 Euro nach unten revidieren müssen.

Die KPMG-Modelle sollen Wohlhabenden geholfen haben, über Scheinverluste ihre Steuerlast zu verringern; mehrere Geldhäuser agierten dabei als Vertriebspartner. Der Fall könnte sich nach früheren Angaben zum größten Steuerstrafverfahren in den USA auswachsen. 19 KPMG-Mitarbeiter einschließlich des früheren Finanzchefs waren angeklagt worden. Die Beratungsgesellschaft konnte schließlich ein Verfahren durch die Zahlung von 456 Millionen Dollar abwenden.