Trennung von der Tochter? Deutsche Börse überlegt
28.03.2008, 12:09 UhrDie Deutsche Börse erwägt Kreisen zufolge eine teilweise Auslagerung ihrer Abwicklungstochter Clearstream. Das Unternehmen könne sich damit Spielraum verschaffen, leichter Kredite aufzunehmen, hieß es am Freitag aus dem Umfeld des Aufsichtsrats. Das Gremium habe am Vorabend beschlossen, die Voraussetzungen für eine teilweise Auslagerung zu schaffen.
Clearstream ist für die Abwicklung der Börsengeschäfte zuständig und lagert die Wertpapiere. Daher benötigt dieser Bereich ein extrem gutes Kreditrating, was bei einer massiven Aufnahme neuer Schulden in Gefahr geraten könnte.
Bei einer Abtrennung könnten aber Muttergesellschaft und Clearstream getrennt bewertet werden, so dass die Deutsche Börse ohne Gefährdung der Kreditwürdigkeit der Tochter neue Gelder aufnehmen könnte.
Mit der Strukturveränderung habe die Börse die Möglichkeit, die Zwischenfinanzierung der übernommenen US-Optionsbörse ISE in eine langfristige Finanzierung umzuwandeln, hieß es.
"Zudem wäre der Börsenbetreiber gewappnet, falls sich ein neues Akquisitionsobjekt finden würde." Zwar sei derzeit nichts in Sicht, doch müsse die Deutsche Börse im Fall der Fälle "aktionsfähig" sein. Mehrere an der Deutschen Börse beteiligte Hedgefonds fordern bereits seit längerem, dass sie ihre Verschuldung anhebt, um die Kapitalrendite zu erhöhen.
Quelle: ntv.de