Milliardenauftrag aus Katar Dicker Fisch für Bilfinger
10.05.2007, 19:42 UhrDer Mannheimer Baukonzern Bilfinger Berger hat mit dem Bau eines kompletten Stadtteils in einem Wert von rund einer Milliarde Euro in Katar einen der größten Aufträge der Firmengeschichte erhalten. Auf einer Fläche von 2,7 Millionen Quadratmetern soll innerhalb von drei Jahren am Stadtrand von Doha Wohnraum für 20.000 Menschen entstehen, wie der Vorstandschef des zweitgrößten deutschen Baukonzerns, Herbert Bodner, am Donnerstag in Mannheim erläuterte. Derzeit handele es sich bei der Fläche um unbebautes Wüstengebiet.
Der Großauftrag habe für das Unternehmen strategische Bedeutung, da es sich bei der Golfregion um eine wichtige Wachstumsregion handele, sagte Bodner. Im vergangenen Jahr habe der Auftragsbestand des Unternehmens in der Golfregion bei 289 Millionen Euro gelegen. Durch den jüngsten Vertragsabschluss betrage der Wert nunmehr 1,3 Milliarden Euro. Der Gesamtauftragsbestand des Konzerns liege bei ungefähr 8,5 Milliarden Euro. "Das zeigt die Bedeutung des Auftrags", sagte Bodner.
Die größte Herausforderung bei der vertragsgemäßen Realisierung der Bauarbeiten sei die Logistik, sagte Bodner. "Das ist kein Land, wo sie schnell am Telefon sagen können, wir brauchen noch ein bisschen Zement." Das Risiko sei für den Konzern aber überschaubar. Mögliche Vertragsstrafen seien begrenzt, sie könnten "im totalen Katastrophenfall" allenfalls die Gewinnmarge verzehren.
Auf der Baustelle sollen insgesamt 4500 Menschen arbeiten, wie der Vorsitzende der Geschäftsführung der federführenden Bilfinger Berger Ingenieurbau, Joachim Enenkel, sagte. Ein Großteil der Mitarbeiter werde bei Subunternehmern beschäftigt sein. Um die vereinbarte kurze Bauzeit einzuhalten würden vorwiegend Betonfertigteile verwendet.
Die Golfregion ist für die deutsche Bauindustrie insgesamt interessant. Nach Informationen des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie haben deutsche Unternehmen dort im vergangenen Jahr einen Umsatz von insgesamt rund 500 Millionen Euro gemacht. Es sei mit weiterem Wachstum zu rechnen.
Quelle: ntv.de