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Talsohle bei Flüssigkristallen Dickes Minus bei Merck

Der Pharma- und Chemiekonzern Merck ist mit einem kräftigen Ergebniseinbruch in das laufende Jahr gestartet. Der operative Gewinn sank binnen Jahresfrist um 45 Prozent auf gut 198 Mio. Euro. Analysten hatten im Schnitt mit 219 Mio. Euro einen etwas geringeren Rückgang erwartet. Zu schaffen machte Merck ein scharfer Einbruch der operativen Umsatzrendite im Bereich Flüssigkristalle, die auf 9,7 (Vorjahreszeitraum: rund 51 Prozent) fiel. Die Gesamterlöse lagen von Januar bis März mit 1,85 Mrd. Euro auf Vorjahresniveau.

Für das Gesamtjahr erwartet der Konzern ein Wachstum der Gesamterlöse von bis zu fünf Prozent und eine bereinigte operative Umsatzrendite zwischen 15 und 20 Prozent. Bislang hatte Merck keine Ziele genannt. "Da sich der konjunkturelle Nebel lichtet, sind wir nun in der Lage, eine Prognose für das Gesamtjahr zu geben", sagte Merck-Chef Karl-Ludwig Kley. Zwar werde das Jahr eine Herausforderung. Das Pharmageschäft entwickle sich aber unverändert stark. "Hinsichtlich der Sparte Liquid Crystals sind wir davon überzeugt, im ersten Quartal die Talsohle erreicht zu haben", zeigte sich Kley zuversichtlich. Die bereinigte Umsatzrendite sollte sich im Gesamtjahr bei Flüssigkristallen auf 20 bis 30 Prozent belaufen.

Merck sieht sich im Chemiegeschäft maßgeblich von den Folgen des wirtschaftlichen Abschwungs beeinträchtigt. Dieser dämpft die Nachfrage der Elektronikindustrie nach den Flüssigkristallen von Merck, die in LCD-Fernsehern oder etwa Handy-Displays eingesetzt werden. Daneben bekommt der Konzern auch die Flaute in der Autobranche zu spüren, für die Merck Pigmente für Autolacke herstellt. Am Produktionsstandort für Pigmente in Gernsheim werden deshalb ab Mai bis zu 500 Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt. Weitere Standorte im Ausland sind ebenfalls betroffen.

Quelle: ntv.de

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