Die niederländische Versandapotheke DocMorris hat im vergangenen Jahr dank kräftig gestiegener Kundenzahlen mehr umgesetzt und operativ schwarze Zahlen geschrieben. "Wir wachsen und wir sind operativ profitabel", sagte DocMorris-Chef Ralf Däinghaus am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters.

Nach Rechnungslegung des Handelsgesetzbuches (HGB) habe das Unternehmen vergangenes Jahr 178 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet nach 152 Millionen Euro im Jahr 2005. Wie viel Gewinn das Unternehmen machte, sagte Däinghaus nicht. "Wir hatten Ende 2006 den 800.000. Kunden", sagte der Firmenchef. Damit habe DocMorris im vergangenen Jahr 100.000 Kunden hinzugewonnen. Zwischen 10.000 und 20.000 Kunden seien pro Monat hinzugekommen, sagte Däinghaus weiter.

Insgesamt wurden von DocMorris nach Angaben von Däinghaus vergangenes Jahr 1,9 Millionen Rezepte berarbeitet. DocMorris lockt die Kunden mit Preisnachlässen bei rezeptfreien Medikamenten und Boni bei Arzneimitteln auf Rezept.

Am Gesamtmarkt in Deutschland von 35 Milliarden Euro habe DocMorris einen Anteil von einem halben Prozent, sagte Däinghaus. DocMorris will eine Apothekenkette in Deutschland betreiben. Zwei Apotheken arbeiten bereits mit Lizenzen von DocMorris. In den nächsten drei bis fünf Jahren hat DocMorris 500 Apotheken als Ziel.

DocMorris hatte bereits schon einmal versucht, auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen und dazu eine Apotheke in Saarbrücken gekauft. Das verstößt nach Ansicht von Experten gegen das Gesetz, denn in Deutschland darf nur ein ausgebildeter Apotheker eine Apotheke besitzen. Die juristische Auseinandersetzung hierzu dauert an.