EU bleibt wichtigster Markt Dollar belastet Exporte
04.03.2008, 14:41 UhrDer starke Euro hat im vergangenen Jahr die deutschen Exporte in die Länder außerhalb Europas gebremst. Besonders stark brach das Geschäft mit dem wichtigsten außereuropäischen Abnehmer USA sowie mit Japan ein, meldete das Statistische Bundesamt. Die Exporte in beide Länder gingen wegen der ungünstigen Wechselkurse um fast sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. "Zum einen leiden unsere Exporte unter der schlechten Konjunktur in den USA, zum anderen verteuert der hohe Eurokurs unsere Ausfuhren in den Dollarraum spürbar", sagte der Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA), Anton Börner.
Der Euro war im vergangenen Jahr gegenüber dem US-Dollar um mehr als neun Prozent und gegenüber dem japanischen Yen um mehr als zehn Prozent gestiegen. Deutsche Waren werden dadurch in diesen Währungsräumen teurer und sind weniger wettbewerbsfähig. Laut BGA leiden darunter besonders Schlüsselbranchen wie die Automobil- sowie die Luft- und Raumfahrtindustrie. "Für die nächsten Monate rechnen wir mit einer Fortsetzung dieses Trends, da die Auswirkungen der Finanzmarktkrise sich weiter dämpfend auf die US-Nachfrage auswirken werden", sagte Börner.
Die schwächeren Wachstumsraten bei Ausfuhren in Länder außerhalb des Euro-Raums bremsten somit den guten Zuwachs der deutschen Exporte von insgesamt 8,5 Prozent. Die Exporte in diese so genannten Drittländer stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 4,1 Prozent auf 341,5 Mrd. Euro. Wachstumstreiber und wichtigster Markt bleiben die Nachbarländer der Europäischen Union (EU). Die Exporte dorthin legten um elf Prozent auf 627 Mrd. Euro zu.
Besonders gefragt waren Exportgüter "made in Germany" beim wichtigsten deutschen Handelspartner Frankreich (plus 10,4 Prozent), den Niederlanden und Russland. Deutsche Firmen verkauften ein Fünftel mehr Waren nach Russland als im Vorjahr. "Wegen der Öleinnahmen läuft die Konjunktur in Russland gut und deutsche Exporteure profitieren von der hohen Kaufkraft", sagte Ökonom Ralph Solveen von der Commerzbank.
Quelle: ntv.de