Klage und Gegenklage E.ON-Rivalen ziehen vor Gericht
30.03.2007, 15:15 UhrNach dem Düsseldorfer Energiekozern E.ON ziehen auch dessen Rivalen im Streit um die Übernahme des größten spanischen Stromversorgers Endesa vor Gericht. Der italienische Energieversorger Enel und der spanische Mischkonzern Acciona wollen nach Presseberichten mit einer Klage vor dem Nationalen Gerichtshof in Madrid erreichen, dass sie schon jetzt eine Offerte für Endesa vorlegen dürfen.
Die spanische Börsenaufsicht (CNMV) hatte in der Vorwoche entschieden, dass die E.ON-Rivalen ihr Angebot für Endesa erst nach Ablauf einer Sperrfrist von sechs Monaten - also frühestens im Oktober - lancieren dürfen.
Dennoch konterten Enel und Acciona das nochmals erhöhte E.ON-Angebot von 40 Euro pro Endesa-Aktie mit der Ankündigung mindestens 41 Euro pro Aktie für den spanischen Energiekonzern bieten zu wollen. Gegen diese Offerte will E.ON vor Gericht ziehen. Nach Ansicht der Düsseldorfer Konzernführung ist die angekündigte Gemeinschaftsofferte illegal. E.ON will unter anderem erreichen, dass das Gericht den Rivalen ein solches Angebot untersagt.
Enel und Acciona begründen ihre Klage damit, dass Unternehmen, die mehr als 25 Prozent der Kapitalanteile eines Konzerns erwerben, nach spanischem Recht gezwungen sind, eine Übernahmeofferte für das gesamte Kapital vorzulegen. Beide halten zusammen 46 Prozent der Endesa-Anteile. Acciona, das derzeit über 21,03 Prozent der Kapitalanteile von Endesa verfügt, bat nach Presseberichten die Börsenaufsicht um die Genehmigung, diesen Anteil auf 24,9 Prozent zu erhöhen.
Quelle: ntv.de