Caja sichert Endesa-Anteil zu E.ON kommt voran
27.03.2007, 11:35 UhrDer Energiekonzern E.ON ist in seinem Kampf um eine Übernahme der spanischen Endesa einen wichtigen Schritt vorangekommen. Die spanische Sparkasse Caja Madrid schloss nach eigenen Angaben eine Vereinbarung mit den Düsseldorfern, nach der E.ON in spätestens zwei Jahren den Anteil der Bank an Endesa in Höhe von 9,9 Prozent übernehmen kann. Die wirtschaftlichen Rechte, also etwa das Recht auf den Bezug von Dividenden, erhalte E.ON sofort. Die politischen Rechte wie das Stimmrecht in den Endesa-Führungsgremien verbleiben aber vorerst bei Caja Madrid. Von E.ON war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Die Tatsache, dass E.ON den Anteil nicht sofort komplett gekauft hat, könnte sich als ein geschickter Schachzug der Düsseldorfer erweisen, falls Caja Madrid ihre Stimmrechte künftig im Sinne von E.ON einsetzt. Denn bei Endesa gilt weiterhin eine Stimmrechtsbeschränkung auf maximal zehn Prozent, unabhängig von der Höhe des Anteils. Im Fall eines Kaufs von Endesa-Anteilen anderer Aktionäre kann E.ON nun im Verbund mit Caja Madrid zusammen bis zu 19,9 Prozent der Stimmrechte kontrollieren. Damit würde E.ON mit den Konkurrenten Enel und Acciona annähernd gleichziehen. Diese haben zwar zusammen knapp 46 Prozent der Anteile an den Spaniern erworben, ihre Stimmrechte sind aber wegen der Regelung bislang zusammen auf 20 Prozent begrenzt.
E.ON hatte am Montag seine Offerte für Endesa erhöht und bietet nun 42,3 Mrd. oder 40 Euro je Endesa-Aktie. Enel und Acciona konterten postwendend mit einem Angebot von 41 Euro je Anteilsschein -falls E.ON zunächst die angestrebte Mehrheit verfehlt. Damit bleibt der seit über einem Jahr laufende Übernahmekampf von E.ON weiter offen.
Quelle: ntv.de