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Neue Atom-Meiler in England E.ON und RWE wollen einsteigen

Die beiden größten deutschen Energiekonzerne E.ON und RWE wollen sich am Bau neuer Atomkraftwerke in Großbritannien beteiligen. In welcher Form dies geschehe, ob alleine oder mit Partnern, ist noch offen. Die britische Regierung hatte zuvor angekündigt, den Bau neuer Atommeiler vorantreiben zu wollen. Während E.ON und RWE nach dem Ausstiegsbeschluss in Deutschland die Stilllegung ihrer Reaktoren droht, haben sie bereits seit längerem den Bau von Atomkraftwerken im Ausland ins Visier genommen.

E.ON sei sehr interessiert, an den Projekten in Großbritannien mitzuwirken, sagte eine Sprecherin. Die britische E.ON-Tochter hatte sich seit langem für den Bau neuer AKW auf der Insel starkgemacht. E.ON hatte bereits Gespräche mit British Energy geführt, dem Betreiber der jetzigen Anlagen. Wegen des zu erwartenden Widerstands der Anwohner gilt es als unwahrscheinlich, dass in Großbritannien Atomkraftwerke an neuen Standorten errichtet werden. "Das ist der Punkt, wo British Energy eine Rolle spielen wird", hatte Konzernchef Wulf Bernotat in einem Reuters-Interview erklärt.

"Wir sprechen mit allen beteiligten Parteien", sagte eine Sprecherin von RWE in Essen. Hierzu gehöre neben Verbänden und Behörden auch British Energy. Nähere Angaben zum Stand der Gespräche machte die Sprecherin nicht. Großbritannien gehört sowohl für RWE als auch für E.ON zu den Kernmärkten. Neue Kraftwerksprojekte sind daher per se für die Unternehmen interessant. "Neben Projekten im Bereich erneuerbarer Energien, Gaskraftwerken und modernen Kohlekraftwerken prüfen wir auch den Bau neuer Atomkraftwerke", betonte RWE.

RWE und E.ON fordern in Deutschland eine Abkehr vom Ausstiegsbeschluss, wonach um das Jahr 2020 der letzte der derzeit 17 Meiler vom Netz gehen soll. Zu den Betreibern von Atomkraftwerken in Deutschland gehören zudem die Energiekonzerne EnBW und Vattenfall Europe. Im Ausland sind die Pläne von RWE und E.ON zum Bau neuer Atomkraftwerke bereits weiter fortgeschritten als in Großbritannien. Erst kürzlich haben sie ein verbessertes Angebot für den Bau einer Anlage im bulgarischen Belene vorgelegt. RWE hat zudem Projekte in Rumänien und Litauen im Blick, während E.ON in Finnland ein Atomkraftwerk bauen will.

Quelle: ntv.de

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