Sorgenkind Airbus EADS behält Prognosen bei
04.05.2007, 11:51 UhrDer europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS hat seine Prognosen für das Jahr 2007 bekräftigt. Zur Hauptversammlung am Freitag in Amsterdam teilte der Konzern mit, er strebe bei leicht rückläufigen Umsätzen ein operatives Ergebnis auf Höhe des vergangenen Jahres an.
Bei einem Umsatz von 39,4 Milliarden Euro war das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) wegen eines Verlustes bei der Tochter Airbus um 86 Prozent auf 399 Millionen Euro eingebrochen. Auch 2007 wird Airbus rote Zahlen schreiben. Insgesamt will der Flugzeugbauer dieses Jahr zwischen 440 und 450 Maschinen ausliefern.
Auf Grund der aktuellen Krise bei Airbus dürfte die Hauptversammlung des Mutterkonzerns turbulent werden. Gut zehn Minuten nach Beginn seiner Eingangsrede wurde der französische Co-Chairman von EADS, Arnaud Lagardere, bereits von einem wütenden Aktionär unterbrochen.
In einem ungewöhnlichen Schritt hat EADS seinen Aktionären die Entscheidung über eine Dividendenzahlung für 2006 überlassen. Der Verwaltungsrat, in dem die größten Anteilseigner vertreten sind, konnte sich nicht auf eine Zahlung einigen. Einigkeit habe lediglich darin bestanden, die Dividende deutlich zu kürzen, sagte der neue deutsche Co-Vorsitzende des Verwaltungsrats, Rüdiger Grube.
Die Genehmigung frischen Kapitals steht nicht auf der Tagesordnung des Aktionärstreffens, eine viel diskutierte Kapitalerhöhung ist vorerst vom Tisch. Erst wenn es deutliche Fortschritte bei dem Airbus-Sanierungsprogramms Power8, gute Auslieferungen des Super-Airbus A380 und das neue Modell A350 gut auf dem Weg sei, würde über eine solchen Schritt nachgedacht, sagte Grube. Die Entwicklungskosten für den A350, der komplett überarbeitet werden musste, hatten im vergangenen Jahr neben den zusätzlichen Kosten für den A380 auf die Bilanz von Airbus gedrückt.
Quelle: ntv.de