Meldungen

A400M-Zoff EADS droht mit Aus

Der Chef des deutsch-französischen Rüstungskonzerns EADS, Louis Gallois, hat einem Magazinbericht zufolge wegen der Probleme mit dem geplanten Militärtransporter A400M mit einem Aus des Projekts gedroht. "Die Lage kann in den kommenden Monaten unhaltbar werden, wenn wir uns nicht gemeinsam auf ein zufriedenstellendes weiteres Vorgehen einigen können", zitierte der "Spiegel" aus einem Brief von Gallois an Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU). Gallois verlange einen Verzicht auf hohe Strafzahlungen, wenn das Flugzeug verspätet ausgeliefert werde.

Ein Ministeriumssprecher bestätigte den Eingang des Briefes von Gallois, wollte sich aber zum Inhalt nicht äußern. Er betonte aber: "Es gibt keinen Grund, von bestehenden Verträgen abzuweichen." Eine EADS-Sprecherin sagte nur: "Kein Kommentar."

"Hochgradig negatives Geschäft"

Dem "Spiegel" zufolge schrieb Gallois, das Projekt bereite EADS "beträchtliche Schwierigkeiten". EADS habe bereits den erwarteten Profit aus dem Projekt investiert und zusätzlich weitere 1,4 Mrd. Euro bereitgestellt. Der A400M sei ein "hochgradig negatives Geschäft". Der Brief sei auch an sechs weitere Hauptkunden des A400M gegangen, hatte bereits die "Financial Times Deutschland" geschrieben.

Die Firma hat bislang von Verzögerungen bei der Auslieferung zwischen sechs und zwölf Monaten gesprochen. Damit würde die Bundeswehr 2011 die ersten Maschinen erhalten, sagte der Ministeriumssprecher. Der "Spiegel" schreibt, Bundeswehr-Experten erwarteten dagegen einen Verzug von mindestens zwei Jahren. Den Erstflug hatte EADS zuletzt für Ende des Jahres in Aussicht gestellt.

Das Flugzeug ist das größte laufende Militärprojekt mit Entwicklungskosten von über 20 Mrd. Euro. Die Bundeswehr hat 60 Maschinen bestellt.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen