Lukrative Kampfflugzeuge EADS hofft auf das Militär
15.04.2009, 12:20 UhrDer Rüstungs- und Luftfahrtkonzern EADS will den operativen Gewinn seiner Rüstungsparte im laufenden Jahr weiter steigern. "Ich bin ziemlich optimistisch, dass wir 2009 besser abschneiden als 2008", sagte Spartenchef Stefan Zoller am Mittwoch. Sowohl das Betriebsergebnis als auch die operative Rendite würden zulegen. Im vergangenen Jahr hatte der Bereich "Defense & Security" vor Steuern und Zinsen 408 Mio. Euro verdient, was einer Rendite von 7,2 Prozent entspricht.
Zoller erwartet von den Abnehmerstaaten in den kommenden Tagen die Bestellung von 112 Eurofighter-Kampfflugzeugen. Die übrigen Maschinen der insgesamt 236 Flieger umfassenden dritten Tranche sollten später folgen. Das Bundesverteidigungsministerium verwies auf eine frühere Stellungnahme, wonach es Fortschritte in den Verhandlungen gebe. Ein Termin für die Vertragsunterzeichnung existiere aber noch nicht, sagte ein Sprecher in Berlin.
Auf Erträge aus dem Verkauf von Transportflugzeugen vom Typ A400M oder des neuen Tankflugzeugs für die US-Luftwaffe muss EADS dagegen weiter warten. Die US-Regierung rechnet erst für 2010 mit einer Neuvergabe des umstrittenen Auftrags für den Bau des neuen Tankers. Er hoffe auf einen Termin dafür zwischen Anfang und Sommer kommenden Jahres, sagte US-Verteidigungsminister Robert Gates. Die Maschinen würden dringend von benötigt.
Hin und Her auf amerikanisch
Der Tankerauftrag hat sich zu einer scheinbar endlosen Geschichte entwickelt. Ursprünglich hatte der US-Konzern Boeing den Zuschlag für 179 neue Tankflugzeuge für die Luftwaffe im Wert von gut 35 Mrd. Dollar - plus möglicher Folgeaufträge - erhalten.
Dann wurde im Zuge der Vergabe einer der größten Beschaffungsskandale der USA bekannt und die Entscheidung wieder zurückgezogen. Anschließend hatte sich das Verteidigungsministerium um einen offenen Wettbewerb bemüht, was die Tür für EADS weit aufstieß.
Tatsächlich erhielt die EADS-Tochter Airbus mit ihrem US-Partner Northrop Grumman den Zuschlag, was in den USA zu heftigem Protest auch mit nationalen Untertönen führte.
Nach heftigen innenpolitischen Auseinandersetzungen und Druck von Boeing setzte die US-Regierung unter George W. Bush die Ausschreibung zunächst neu an und zog sie schließlich zurück, um die Vergabe der neuen Regierung zu überlassen.
Quelle: ntv.de