Airbus-Krise EADS im Tiefflug
10.05.2007, 08:21 UhrRückstellungen für die Sanierung der Tochter Airbus haben EADS im ersten Quartal netto rote Zahlen beschert. Analysten hatten im Vorfeld allerdings mit Schlimmerem gerechnet.
Der Konzernverlust beläuft sich auf zehn Mio. Euro nach einem Gewinn von 522 Mio. Euro ein Jahr zuvor. Das teilte der europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern am Donnerstag mit. Die Experten waren in ihren Schätzungen von einem Minus von knapp 375 Mio. Euro ausgegangen.
Wegen der Rückstellungen für die Airbus-Restrukturierungen in Höhe von 688 Mio. Euro ging das operative Ergebnis auf 89 (Vorjahr: 791) Mio. Euro zurück.
Bei 115 ausgelieferten Airbus-Flugzeugen blieb der Umsatz im Auftaktquartal mit neun Mrd. Euro nahezu konstant. Auch der Auftragseingang lag mit 10,5 Mrd. Euro auf dem Niveau des Vorjahres. Damit belief sich der Auftragsbestand per Ende März auf 261,5 Mrd. Euro.
Wie erwartet fiel bei Airbus operativ ein Verlust von 69 Mio. Euro an. Ein Jahr zuvor hatte der Flugzeughersteller noch 684 Mio. Euro erwirtschaftet. Das Sanierungsprogramm Power8 in Folge der Produktionsschwierigkeiten beim Super-Airbus A380 soll Airbus "durch harte Maßnahmen wieder an die Spitze der Luftfahrtindustrie bringen." In Folge der Krise lief Erzkonkurrent Boeing Airbus wieder den Rang ab.
Auf die anderen EADS-Geschäftsbereiche erhöhten die beiden EADS-Chefs Tom Enders und Louis Gallois den Druck. "Unser Hubschrauber-, Verteidigungs- und Raumfahrtgeschäft erzielt solide Ergebnisse. Weitere Verbesserungen sind langfristig aber unumgänglich", sagte sie.
Die Prognose für das Gesamtjahr 2007 bestätigte EADS. Der Konzern rechnet bei einem leichten Umsatzrückgang mit einem Ebit auf dem Vorjahresniveau von 399 Mio. Euro. Airbus bleibe trotz der angepeilten Auslieferung von 440 bis 450 Flugzeugen in den roten Zahlen.
Quelle: ntv.de