Zahlen besser als befürchtet EADS mit Gewinneinbruch
09.03.2007, 07:34 UhrDer europäische Flugzeugbauer Airbus hat den Gewinn seines Mutterkonzerns EADS im vergangenen Jahr um 90 Prozent gedrückt. Die übrigen Geschäftsbereiche hätten den 572 Millionen Euro hohen Verlust von Airbus aber mehr als ausgeglichen, teilte EADS am Freitag mit.
Operativ verdiente EADS 399 Millionen Euro nach 2,9 Milliarden Euro im Vorjahr. Unter dem Strich blieb nur noch ein Gewinn von 99 Millionen Euro nach knapp 1,7 Milliarden Euro in 2005. Einen Dividendenvorschlag machte EADS noch nicht. Dieser soll bei der nächsten Sitzung des Verwaltungsrates besprochen werden. Dank Rekordauslieferungen bei Airbus und um 30 Prozent höherer Erlöse im Verteidigungsgeschäft stieg der Konzernumsatz um 15 Prozent auf 39,4 Milliarden Euro.
Für 2007 erwartet der Konzern wieder einen "erheblichen" Verlust bei der Tochter Airbus. Grund sind weitere Kosten für den A380, die Entwicklung des neuesten A350 XWB und Aufwendungen für das Airbus-Sanierungsprogamm "Power8".
Bei einem Umsatzrückgang im einstelligen Prozentbereich will EADS das Konzern-Ebit stabil halten. "Unsere Prioritäten für 2007 sind klar: Wir müssen uns operativ weiter verbessern, das Vertrauen in die EADS wieder herstellen und ein schlankeres, dynamischeres Unternehmen formen", sagten die beiden Konzern-Chefs, Tom Enders und Louis Gallois.
EADS war durch Lieferverzögerungen des Airbus A380 in eine Krise geschlittert. Das Airbus-Sanierungsprogramm "Power8", das den Abbau von 10.000 Stellen und den ganzen oder teilweisen Verkauf von sechs Werken vorsieht, soll diese bewältigen. Die Pläne stoßen aber auf erbitterten Widerstand der Belegschaft und der Politik in Deutschland und Frankreich.
"Power8" wird durchgesetzt
Die Umsetzung von "Power8" hat für EADS absolute Priorität. Wie Gallois und Enders erklärten, "ist es dringend notwendig, das Power-8-Programm nun umzusetzen und Airbus neu aufzustellen. Dies wird einige Zeit in Anspruch nehmen, aber durch "Power8" wird Airbus deutlich stärker integriert und effizienter werden".
Die Prioritäten für 2007 seien klar: "Wir müssen uns operativ weiter verbessern, das Vertrauen in die EADS wiederherstellen und schlankeres, dynamischeres Unternehmen formen", erklärten die Vorstandschefs.
Die Schwierigkeiten bei Airbus hätten den Auftragseingang für mehr als 790 Flugzeuge, die Rekordzahl von 434 ausgelieferten Maschinen, den Programmstart für den A350XWB und die Musterzulassung der A380 im vergangenen Jahr überschattet, teilte das Unternehmen mit. Für 2007 erwartet Airbus 440 bis 450 Auslieferungen.
Quelle: ntv.de