Anleger legen Dividende fest EADS ohne Vorschlag
10.04.2007, 12:46 UhrIn einem ungewöhnlichen Schritt überlässt die Führung des europäischen Luftfahrt- und Rüstungskonzerns EADS der Hauptversammlung den Vorschlag für die Dividende. Der Verwaltungsrat habe sich nicht auf die Verwendung des Gewinns einigen können, heißt es in der am Dienstag veröffentlichten Einladung zur EADS-Hauptversammlung am 4. Mai in Amsterdam. Der Streit in dem Aufsichtsgremium, in dem der französische Staat den Konzernen Lagardere und DaimlerChrysler gegenübersteht, schwelt schon länger.
Nun sollen die Aktionäre während des Treffens entsprechende Vorschläge machen. Sollte der Bilanzgewinn von 99 Mio. Euro vollständig ausgeschüttet werden, könnte der Konzern zwölf Cent Dividende je Aktie zahlen. Für 2005 hatte EADS noch 65 Cent gezahlt. EADS ist durch Lieferverzögerungen beim Prestigeobjekt seiner Tochter Airbus, dem A380, stark angeschlagen und musste 2006 einen Gewinnrückgang von gut 90 Prozent hinnehmen.
Eine im Verwaltungsrat viel diskutierte Kapitalerhöhung ist zunächst vom Tisch. EADS will sich von der Hauptversammlung keinen Kapitalschritt zu Finanzierungszwecken genehmigen lassen, wie aus der Einladung hervorgeht. Lediglich die Ermächtigung zur Ausgabe von ein Prozent der Aktien für Aktienbeteiligungspläne oder langfristige Anreizprogramme soll bis 2009 verlängert werden.
Während Frankreich nach Angaben einer mit der Situation vertrauten Person eine Kapitalerhöhung befürwortet hatte, die den Einfluss des Staates stärken würde, wollten Lagardere und DaimlerChrysler lieber Wandelanleihen begeben, die die Aktionärsstruktur zunächst unberührt ließen.
Quelle: ntv.de