Meldungen

Rekordinflation in Eurozone EZB beunruhigt

Die Verbraucherpreise in der Eurozone sind im Mai noch stärker gestiegen als bisher angenommen. Nach Angaben von Eurostat lagen die Lebenshaltungskosten gemessen am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) auf Jahressicht um 3,7 Prozent höher. In einer Vorabschätzung hatten die Statistiker eine Teuerung von 3,6 Prozent ausgewiesen.

Die Inflation erreichte damit ihr höchstes Niveau seit dem Bestehen der Europäischen Währungsunion. Gegenüber April stiegen die Preise zudem vor dem Hintergrund der anhaltend kräftigen Verteuerung von Energie und Nahrungsmitteln um 0,6 Prozent. Volkswirte hatten erwartet, dass Eurostat den vorläufigen Ausweis für die Jahresrate bestätigen wird. Allerdings hatten sie die Entwicklung auf Monatssicht richtig vorhergesagt. Im April hatte die HVPI-Jahresteuerung 3,3 Prozent betragen.

Die Daten dürften die Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) bestätigen, dass die Risiken für die Preisstabilität in der Eurozone weiter gestiegen sind. Vor diesem Hintergrund hatte EZB-Präsident Jean-Claude Trichet vor fast zwei Wochen eine Leitzinserhöhung um voraussichtlich 25 Basispunkte auf 4,25 Prozent für Anfang Juli signalisiert. Die EZB definiert Preisstabilität mit einer Inflationsrate von knapp 2 Prozent.

Slowenien und Belgien vorn

H öhere Inflationsraten wurden im Mai in praktisch allen Mitgliedstaaten der Eurozone verzeichnet. Am höchsten fiel die Teuerung in Slowenien (6,2 Prozent) und Belgien (5,1) aus, am niedrigsten war die Inflation in den Niederlanden (2,1) und in Portugal (2,8). Deutlich unter dem Durchschnitt des Währungsgebiets lag auch der Preisauftrieb in Deutschland (3,1).

Für die gesamte EU wies Eurostat außerdem eine mittlere Jahresteuerung von 3,9 Prozent aus, nach 3,6 Prozent im April. Auf Monatssicht stiegen die Preise dabei um 0,6 Prozent. Die höchste Jahresteuerung verzeichnete den Angaben zufolge Lettland (17,7).

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen