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Schlechtere Kreditbedingungen EZB erwartet Abschwung

Die Finanzmarktkrise wird nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) die Konjunktur im Euro-Raum in einen Abschwung drücken. "Jüngste Daten belegen, dass sich die wirtschaftlichen Aktivitäten im Euro-Raum abschwächen", schreibt die Notenbank in ihrem Monatsbericht.

Die heimische Nachfrage lasse nach und die Kreditbedingungen verschlechterten sich. Die EZB hatte am Mittwoch im Kampf gegen eine Weltrezession gemeinsam mit fünf anderen führenden Notenbanken der Welt den Leitzins um 0,5 Prozentpunkte gesenkt. Der wichtigste Zins zur Versorgung der Kreditwirtschaft liegt derzeit bei 3,75 Prozent.

Internationale Aktion gefordert

Der finanzpolitische Sprecher der FDP, Hermann Otto Solms, beurteilt die Konjunkturaussichten ebenfalls skeptisch. "Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir eine deutliche Wachstumsschwäche bekommen", sagte er bei n-tv. Die Bundesregierung müsse jetzt handeln: "Steuer- und Abgabenentlastungen durchsetzen, damit die Bürger wieder mehr Geld zur Verfügung haben, um zu konsumieren und zu investieren." Solms forderte eine konzertierte Aktion in der Finanzmarktkrise. Da es sich um eine internationale Krise handele, müssten auch "internationale Vereinbarungen getroffen werden". Das Alleine-Vorpreschen der Bundesregierung nur auf nationaler Ebene war insofern ein Fehler, der jetzt ausgeräumt werden muss."

Auch der finanzpolitische Sprecher der Grünen, Gerhard Schick, sprach sich für ein verstärktes internationales Krisenmanagement aus. "Es ist einer der zentralen Fehler im Krisenmanagement der Bundesregierung, dass sie viel zu wenig auf europäische Lösungen gesetzt hat", sagte er bei n-tv. Zugleich kritisierte er die Europäische Kommission. "Vor 15 Monaten hat die Finanzkrise angefangen und die europäische Ebene war nicht in der Lage, rechtzeitig Mechanismen zu schaffen, in denen man gemeinsam in Europa Ansätze zur Lösung der Krise finden kann, sondern man hat jetzt ein kurzfristiges, sehr hektisches Krisenmanagement."

G7-Finanzminister erwägen neue Bilanzregeln

Die G7-Finanzminister und Notenbankchefs wollen bei ihrem Treffen am Freitag unter anderem neue Bilanzregeln erwägen, um den Banken weitere Milliarden-Abschreibungen zu ersparen. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück schlug in einem Brief an die G7-Ressortchefs hierzu Schritte zur Stabilisierung des Weltfinanzsystems vor. Die Welt ist laut Steinbrück noch nicht einmal annähernd aus dem Gröbsten heraus: "Es gibt bisher keine Anzeichen, wann diese Krise enden könnte".

Quelle: ntv.de

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