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"Beide Seiten ließen Federn" Einigung bei der Telekom

Nach wochenlangen Streiks und langen Verhandlungen haben die Deutsche Telekom und die Gewerkschaft Verdi im Konflikt um die Auslagerung von 50.000 Service-Mitarbeitern einen Kompromiss erzielt. Die Mitarbeiter werden demnach in den neuen Gesellschaften 38 Stunden und damit vier Stunden länger als bislang arbeiten.

Zudem wird ihr Gehaltsniveau um 6,5 Prozent gesenkt. Das werde jedoch durch Ausgleichszahlungen abgefedert, wie Verdi-Verhandlungsführer Lothar Schröder und Telekom-Personalvorstand Thomas Sattelberger in Bad Neuenahr erläuterten. Im Gegenzug sind die Mitarbeiter bis Ende 2012 vor Kündigungen geschützt.



"Die Beschäftigten können darauf vertrauen, dass auf dem Weg in die neuen Gesellschaften kein Griff in ihre Geldbeutel erfolgt", sagte Schröder. Die Anhebung der Wochenarbeitszeit sei bitter, führe aber nicht zu einem Personalabbau, sondern zu einer Rücknahme von fremdvergebenen Aufträgen. Bei den Einstiegsvergütungen sei ein Einbruch vermieden worden. Er werde in der Großen Tarifkommission um Zustimmung werben, sagte Schröder. Diese kommt gegen Mittag in Köln zusammen.

"Beide Seiten haben Federn gelassen", sagte Sattelberger. Er sprach von einem guten Kompromiss. Die erzielten Einsparungen bis 2010 lägen im Zielkorridor von jährlich zwischen 500 und 900 Mio. Euro. Sattelberger sagte, mit der Einigung werde der Konzern deutlich wettbewerbsfähiger. Telekom-Chef Rene Obermann feiert damit einen Etappensieg zu seinem Ziel, die Kosten bis 2010 um 4,2 bis 4,7 Mrd. Euro jährlich zu senken. Er hatte immer wieder gemahnt, dass die Telekom mit ihrer bisherigen Kostenstruktur Konkurrenten wie Vodafone hinterherhinke.


Die Telekom federt die Einkommenskürzungen ab. In den ersten 18 Monaten beträgt der Ausgleich hundert Prozent, in den kommenden beiden Jahren liegt er bei 66 und 33 Prozent. Bis Ende 2008 wird es keine Tarifrunde und damit keine mögliche Gehaltserhöhung geben. Der Anteil der variablen Vergütung soll von derzeit sieben Prozent auf 15 bis 20 Prozent in drei Jahren erhöht werden.

Im Gegenzug gilt eine Jobgarantie in den neuen Gesellschaften bis Ende 2012. Auch die verbleibenden Mitarbeiter in der Festnetzsparte T-Com sind nun bis Ende 2009 und damit ein Jahr länger als bisher vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt. Die Telekom verpflichtet sich zudem, bis Ende 2010 auf den Verkauf der Gesellschaften zu verzichten.

Quelle: ntv.de

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